Die offenbar geplante Anhebung der Krankenversicherungsbeiträge für Senioren rufen jetzt die Pensionistenvertreter auf den Plan.
Auch oe24 berichtete vom Plan der neuen blau-schwarzen Koalition, die Krankenversicherungsbeiträge der Rentner von derzeit 5,1 auf 6 % anzuheben. In Verhandlerkreisen wird zwar betont, derlei sei nicht fix – aber sind in dem Brief nach Brüssel allein aus diesem Posten 270 Mio Euro eingeplant, insgesamt soll bei den Rentnern fast eine halbe Milliarde eingespart werden – auch durch ein höheres faktisches Pensionsalter.
Am Freitag gab es die ersten Proteste der Pensionisten: “Versprochen wurde uns ursprünglich eine Patienten-Milliarde. Die
Wahrheit ist, dass die Pensionistinnen und Pensionisten jetzt das Budgetloch mit höheren Krankenversicherungsbeiträgen stopfen müssen”, wetterte der Präsident des SPÖ-nahen Pensionistenverbandes, Peter Kostelka. Aktuell zahlen Pensionistinnen und Pensionisten 5,1 Prozent an Krankenversicherungsbeiträgen, bei Arbeitern und Angestellten sind es 3,87 Prozent (das ist zumindest der Arbeitgeberanteil). “Das lassen wir uns sicher nicht gefallen”, betonte Kostelka. “Es ist nicht einzusehen, dass jene, die bereits den höchsten Krankenversicherungsbeitrag bezahlen, jetzt noch zusätzlich zur Kasse gebeten werden sollen.” Dagegen blieben Banken und Konzerne unangetastet.
Auch ÖVP-Senioren melden sich – und stellen Bedingungen
Die ÖVP-Senioren meldeten sich auch, allerdings deutlich zurückhaltender: “Die Gesundheit ist für alle, insbesondere für die Seniorinnen und Senioren, ein hohes Gut. Wenn daher angedacht wird, den Krankenversicherungsbeitrag zu erhöhen, müssen dafür auch sichtbare Leistungsverbesserungen erfolgen, wie z.B. eine Reduktion der Wartezeiten auf Operationen oder bei Facharztterminen sowie ein Ausbau der Versorgung mit Kassenärzten” so Seniorenbund-Präsidentin Ingrid Korosec.