Niederösterreichs Industrie steckt laut der Industriellenvereinigung NÖ in der Krise, wie die jüngste Konjunkturumfrage ergeben hat. Die betroffenen Unternehmen fordern jetzt schnelle Maßnahmen. 

Die Konjunkturumfrage der Industriellenvereinigung (IV) ergab trübe Aussichten für die niederösterreichische Industrie. Laut der Umfrage, an der 39 Unternehmen mit insgesamt 18.188 Beschäftigten teilnahmen, bewerten 41 Prozent der Betriebe das vierte Quartal 2024 als schlecht und 40 Prozent als durchschnittlich. Kritisch sehe man den Auftragsbestand, wobei es zu einer Verbesserung bei den Auslandsaufträgen gekommen sei.

“Die Belastungen für die Betriebe durch hohe Energie- und Arbeitskosten sowie regulatorische Hürden sind weiterhin enorm”, erklärte IV-NÖ-Geschäftsführerin Michaela Roither im ORF – bürokratische Hürden würden den Betrieben kaum Spielraum für Investitionen lassen. Die niedrige Erwartungshaltung für die kommenden Monate sei besorgniserregend, da viele Unternehmen mit einer Verschlechterung ihrer Produktionskapazität rechnen.

Forderung nach industriepolitischer Strategie

Aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen würde man auch kaum neue Einstellungen vornehmen. Nur 18 Prozent der befragten Unternehmen planen, Personal einzustellen, während 40 Prozent von einem Personalabbau ausgehen. Angesichts dieser Entwicklung fordert die IV NÖ dringend Maßnahmen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit.

Roither appelliert daher an die nächste Bundesregierung, eine klare industriepolitische Strategie zu entwickeln, um Niederösterreich und die übrigen Bundesländer als Wirtschaftsstandorte zu stärken. Konkret wird eine Senkung der Lohnstückkosten, der Abbau von Bürokratie und gezielte Investitionsanreize gefordert, um die Industrie wieder anzukurbeln und langfristig konkurrenzfähig zu halten.

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