Kämpfer der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) haben in der syrischen Wüste laut Aktivisten sechs Schäfer getötet und deren Vieh gestohlen. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Samstag mitteilte, griffen die IS-Kämpfer die Schäfer in der Früh in der Wüste in der zentralen Region Homs an. Anschließend seien sie geflohen, teilte die Organisation weiter mit.
Seit dem Sturz des syrischen Machthabers Bashar al-Assad durch islamistische Kämpfer am vergangenen Sonntag wächst in der Region und bei westlichen Staaten die Befürchtung vor einem Wiedererstarken der IS-Miliz. Deren Kämpfer hatten in den vergangenen Tagen laut der Beobachtungsstelle bereits 54 syrische Soldaten getötet, die vor der Offensive der Assad-Gegner in die Wüste geflohen waren. Zudem töteten IS-Kämpfer seit dem Sturz von Assad demnach 18 Zivilisten in der Wüste.
Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk von Aktivisten in Syrien, oft lassen sich die Angaben der Organisation nicht unabhängig überprüfen.
2014 Kalifat ausgerufen
Der IS hatte 2014 große Gebiete Syriens und des benachbarten Irak eingenommen, dort ein Kalifat ausgerufen und mit seiner Herrschaft Angst und Schrecken verbreitet. Seit 2019 gelten die Dschihadisten als besiegt. Sie verübten aber immer noch Anschläge, vor allem auf kurdische Kämpfer und Assad-Anhänger in der riesigen Badia-Wüste, die sich von den Außenbezirken der syrischen Hauptstadt Damaskus bis zur irakischen Grenze erstreckt.
US-Außenminister Antony Blinken sagte am Freitag bei einem Besuch im Irak, er habe dem Land die Unterstützung Washingtons beim Kampf gegen ein Wiedererstarken des IS zugesichert. Die USA und der Irak hatten den IS nach der Kalifatsausrufung gemeinsam bekämpft.