Bringen DNA-Experimente den Tasmanischen Tiger zurück aus der Versenkung? Forscher setzen jetzt auf genetische Wiederbelebung. 

Die Hoffnung auf die Rückkehr des Tasmanischen Tigers, auch bekannt als “Thylacine”, rückt tatsächlich näher. Colossal Biosciences, ein US-Start-up, hat das Tiergenom mit einer Genauigkeit von 99,99 Prozent rekonstruiert. Dies geschah anhand von Proben eines außergewöhnlich gut erhaltenen Kopfes aus einem Museum, der 110 Jahre alt ist. Die Wissenschafter konnten fast alle 3 Milliarden Basen des Genoms wiederherstellen, nur 45 Lücken bleiben. “Es ist selten, solch gut erhaltene Proben zu finden”, erklärte Dr. Beth Shapiro von Colossal.

Um das Tier zurück in die Gegenwart zu bringen, vergleichen die Forscher das rekonstruierte Genom mit dem des nahe verwandten Dickschwanzbeutels. Durch moderne Gentechniken wie CRISPR sollen Schlüsselgene identifiziert und in die DNA des Dickschwanzbeutels eingefügt werden. Dies könnte dazu führen, dass sich tierische Zellen in Eizellen oder Spermien verwandeln, die dann in eine Leihmutter implantiert werden. Ziel ist es, Tiere zu züchten, die dem längst ausgestorbenen Tasmanischen Tiger gleichen.

Colossal Biosciences plant bereits, wie die neugeborenen Tasmanischen Tiger wieder in die Wildnis integriert werden können. Das Unternehmen strebt eine vollständige Wiederansiedlung an, um eine tragfähige Population zu schaffen. In Zusammenarbeit mit Naturschutzorganisationen und der indigenen Bevölkerung sollen potenzielle Wiederansiedlungsgebiete identifiziert werden. “Wir arbeiten bereits an ökologischen Untersuchungen und werden in den nächsten ein bis zwei Jahren mögliche Standorte bekannt geben”, so CEO Ben Lamm.

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