Die seit drei Jahren inhaftierte iranische Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi ist nach Angaben ihres Anwalts am Mittwoch aus medizinischen Gründen vorübergehend freigelassen worden.
Die Strafe sei für drei Wochen ausgesetzt worden, erklärte der Anwalt Mostafa Nili im Onlinedienst X. Mohammadi befand sich seit dem November 2021 in Haft.
Ende Oktober war Mohammadi laut Angehörigen ein lange verlangter Spitalsaufenthalt gewährt worden. Dieser sei mit neun Wochen Verspätung erfolgt, schrieb ihr Ehemann, Taghi Rahmani, damals auf den Plattformen Instagram und X. Genauere Details zu ihrem Gesundheitszustand nannte er nicht. Rahmani forderte erneut ihre sofortige Freilassung. Unklar blieb, wann und wo Mohammadi ins Krankenhaus gebracht und wie lange die 52 Jahre alte Aktivistin dort behandelt wurde. Menschenrechtler hatten der iranischen Justiz bereits lange vorgeworfen, dass ihr im berüchtigten Teheraner Evin-Gefängnis angemessene medizinische Hilfe verweigert werde. Mohammadi leidet an einer Herzschwäche.
Mohammadi war 2023 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden. Sie erhielt ihn für ihren Kampf gegen die Unterdrückung der Frauen und gegen die Todesstrafe im Iran, sowie für ihren Einsatz für Menschenrechte und Freiheit. Sie verbüßt eine langjährige Haftstrafe.