In Österreich schwärmen derzeit besonders viele Gelsen und machen uns das Leben im Freien schwer. Die Plage kann nicht nur lästig sein, sondern auch zu schmerzhaften Stichen und juckenden Quaddeln führen. 

Der Sommer ist da, und mit ihm leider auch die lästigen Gelsen. In Österreich schwärmen derzeit besonders viele der blutsaugenden Mücken herum und machen uns das Leben im Freien schwer. Besonders betroffen sind Gebiete in der Nähe von Gewässern, wie etwa die Donauinsel oder Uferbereiche von Seen.

Gründe der Invasion

Gelsen entwickeln sich in stehenden Gewässern. Das können zum Beispiel Regentonnen, Gartenteiche, Tümpel oder sogar Blumenvasen sein. Warum die Biester dieses Jahr so schlimm sind, hängt von zwei Faktoren ab: Zum einen sind die starken Regenfälle und das damit verbundene Hochwasser schuld. Die vielen Niederschläge haben für ideale Brutbedingungen für Stechmücken gesorgt. Unter den Plagegeistern befinden sich besonders viele “Überflutungsmücken”, die als wahre Kamikaze-Stechmücken bekannt sind. Sie stechen sofort und ohne Umwege zu, im Gegensatz zur lästigen Hausmücke, die gerne sirrend umherfliegt. Zum anderen hat die geringe Anzahl an natürlichen Feinden zu einem Anstieg der Gelsenpopulation geführt.

Tigermücken: Überträger von Krankheiten

In Österreich sind etwa 50 verschiedene Gelsenarten heimisch. Am häufigsten sind die Gemeine Stechmücke (Culex pipiens), die Hausmücke (Aedes aegypti) und die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus). Die asiatische Tigermücke wurde vor 12 Jahren erstmals vom Experten Bernhard Seidel in Österreich entdeckt. Diese Gelsen
sind viel bissiger als die normalen. „Sie beißen bis zu 30 Mal am Tag“, so Seidel. Vor allem attackieren sie uns auch schon untertags.

Tigermücken können Krankheitserreger wie Zika, Dengue oder das Chikungunya-Fieber übertragen. Die Folge: Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Im Extremfall kann ein Stich tödlich enden. Experten beruhigen jedoch: Derzeit besteht in Österreich kaum die Möglichkeit, sich diese Krankheiten einzuhandeln. Es gibt keinen heimischen Wirt. Das heißt, Tigermücken können sich nur an einem infizierten Rückkehrer aus einem anderen Gebiet anstecken.   

Möglichkeiten, sich zu schützen

Im eigenen Garten oder auf dem Balkon sollten alle möglichen Brutstätten für Gelsen entfernen werden, wenn diese nicht benutzt werden. Regentonnen und andere Behälter sollten regelmäßig entleert werden.

Mit Lavendel, Katzenminze, Zitronenmelisse, Basilikum und Rosmarin kann man Gelsen ebenso fernhalten, aber auch verschieden Arten von Gelsenfallen können helfen. Zudem ist beim Aufenthalt im Freien das Auftragen von Gelsenschutzmittel ratsam. Auch das Bedecken der Arme und Beine mit langer Kleidung kann vor Stichen schützen.

Individuelle Reaktionen

Die Reaktion auf einen Mückenstich variiert von Person zu Person. Manche Menschen entwickeln nur eine kleine bis gar keine Schwellung oder Juckreiz, während andere stark auf den Speichel der Mücke reagieren. Experten vermuten, dass das geschwächte Immunsystem durch die vergangenen Jahre (Corona, etc.) die heftigen Reaktionen auf Insektenstiche erklärt. Zudem spielen Allergien und Hautkrankheiten eine große Rolle.

Mittel gegen den Juckreiz

  • Kühlen: Mit eiskaltem Wasser, einem kalten Löffel oder einer Flasche die Einstichstelle kühlen.
  • Hitze: Elektrische Stichheiler erhitzen die Stelle auf ca. 50 Grad und lindern den Juckreiz.
  • Juckreizstillende Cremes: Creme oder ein Gel direkt auf die Einstichstelle auftragen.
  • Hausmittel: Essig, Zitrone oder Aloe Vera können den Juckreiz lindern.

Die Tigermücke, die sich in Österreich immer weiter ausbreitet, hat ihre Hochsaison noch vor sich. Sie wird im Früh- und Hochsommer besonders aktiv.

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