Die Europäische Union hat eine weitere Verordnung verabschiedet, die die Verwendung von Insektenlarven-Mehl in bestimmten Lebensmitteln erlaubt. 

Dies betrifft unter anderem Brot, Pasta und Milchprodukte. Die Entscheidung sorgt für Diskussionen, insbesondere hinsichtlich der Kennzeichnungspflicht und möglicher gesundheitlicher Auswirkungen. Hier ein Überblick über die wichtigsten Informationen.

Erweiterte Verwendung von Insektenmehl

Die neue Regelung gestattet, dass Mehl aus Mehlwurmlarven in einer Vielzahl von Lebensmitteln verarbeitet wird. Dazu gehören unter anderem Käse, Marmeladen, Pasta und Brot. Eine wichtige Bedingung für die Zulassung ist, dass die Insekten vor der Verarbeitung mit UV-Strahlung behandelt wurden. Dies soll sowohl hygienische als auch gesundheitliche Risiken minimieren.

Kennzeichnungspflicht zum Schutz der Verbraucher

Die Europäische Kommission hat in der Verordnung (EU) 2025/89 festgelegt, dass Produkte mit Insektenmehl deutlich gekennzeichnet sein müssen. Dies dient vor allem dem Schutz von Allergikern, insbesondere jener, die auf Schalentiere reagieren. Da Insekten in ihrer biologischen Zusammensetzung ähnlich wie Krebstiere sind, könnte der Verzehr bei empfindlichen Personen allergische Reaktionen auslösen.

Nachhaltigkeit als Hauptargument

Befürworter der neuen Regelung, darunter das Weltwirtschaftsforum, sehen in der Nutzung von Insekten als Nahrungsmittel eine Möglichkeit, umweltfreundliche Alternativen zu herkömmlichen Proteinquellen zu etablieren. Insektenzucht verbraucht weniger Fläche, Wasser und Futter im Vergleich zur traditionellen Viehzucht. Dies könnte langfristig zur Reduktion von Treibhausgasemissionen beitragen und die Ernährungssicherheit verbessern.

Einordnung als “neuartiges Lebensmittel”

Insektenbasierte Produkte fallen unter die EU-Verordnung für “neuartige Lebensmittel”. In dieser Kategorie befinden sich auch Algenprodukte und andere Zutaten, die durch moderne Technologien gewonnen werden. Die Zulassung von Insektenmehl ist Teil eines umfassenderen Plans, um neue Proteinquellen zu erschließen und europäischen Konsumenten eine erweiterte Auswahl an nachhaltigen Lebensmitteln zu bieten.

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