Neuer Wurf des Bestseller-Autors markiert auch einen fulminanten Verlagswechsel.
Nach dem 2023 erschienenen gesellschaftlich wie politisch brisanten Roman Die spürst du nicht, begibt sich Daniel Glattauer zurück zu seinen erzählerischen Wurzeln. Der Spezialist für die Innenschau seiner Figuren, hat ein neues Buch geschrieben. In einem Zug wurde laut APA mit einer sensationellen Startauflage von einhundert bis 200.000 Exemplaren veröffentlicht.
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Alltagssituation
Wie der Titel impliziert, dreht sich hier alles um eine äußerst normale, unaufgeregte Alltagssituation. Als der Ich-Erzähler auf der Fahrt von Wien nach München auf eine Frau trifft, und sich zu ihr setzt, plagen ihn immer wieder Unbehaglichkeiten. Reden will er lieber nicht, schon gar nicht zu viel von sich preisgeben. Doch bald entwickelt sich ein Gespräch zwischen der Therapeutin und dem Liebesromanautor, über kleine und große Lebensthemen und seine stockende Karriere.
Runde Erzählung mit Pointe am Ende
Was gemütlich dahinrollen könnte, (Dank an dieser Stelle an den Autor für die Steilvorlage, zum Austoben für Zug-Metaphern) gestaltet sich bei Glattauer freilich vielschichtiger, intensiver. Zwischendurch zuckeln die Dialoge gemächlich die Seiten entlang, doch in der Endstation nimmt der Text Fahrt auf, bis zu einem äußerst amüsanten und – so viel sei verraten – auch auf die Verlagsbranche humorig eingehenden Höhepunkt. Wie anfänglich erwähnt, hat der Verlag mit der Erstauflage eine Anzahl produziert, die den meisten anderen österreichischen Autorinnen die Freudentränen in die Augen peitschen würde. Wie das gelang? Durch einen Wechsel vom heimischen Zsolnay Verlag zum deutschen DuMont. In einem Bestbieterverfahren soll der Zuschlag dann an dieses Verlagshaus gegangen sein.