Kommunale Dienstleistungen werden 2025 teurer – etwa in Wien.
Die Bundeshauptstadt wird kommendes Jahr die Tarife für Wasserversorgung, Abwasser, Abfallentsorgung und Parkscheine erhöhen. Die Anhebung erfolgt gemäß geltendem Valorisierungsgesetz. Dieses sieht vor, dass zur Jahresmitte geprüft wird, ob der Verbraucherpreisindex (VPI) seit der letzten Erhöhung um drei Prozent oder mehr gestiegen ist. Das war heuer im Sommer der Fall.
Laut Rathaus muss ein durchschnittlicher Wiener Singlehaushalt mit 40 Quadratmetern Größe ab kommendem Jahr mit 1,35 Euro monatlichen Mehrkosten rechnen, ein Mehrpersonenhaushalt (90 Quadratmeter) mit 3,11 Euro. Konkret steigen etwa die Preise für einen Ein-Stunden-Parkschein von 2,50 auf 2,60 Euro. Zuletzt waren die Preise 2023 erhöht worden.
Finanzielle Herausforderungen für Gemeinden
Argumentiert wird die Maßnahme mit den herausfordernden finanziellen Rahmenbedingungen für Gemeinden und Länder. “Die Teuerung und die steigenden Personalkosten machen auch vor unserer Stadt nicht halt und es ist meine Aufgabe als Finanzstadtrat, ein Budget von 20 Mrd. Euro in der bewährten Budgetlogik stabil und vernünftig zu verwalten”, hatte Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) die Umsetzung verteidigt.
Doch nicht nur in Wien, auch in Eisenstadt müssen Stadtbewohner mehr berappen. Die Gemeinde erhöht im kommenden Jahr die Kanalbenützungsgebühr auf 1,80 Euro pro Quadratmeter (exkl. gesetzlicher Umsatzsteuer). Die Erhöhung sei notwendig geworden, um die “stetig steigenden Abzüge des Landes abzufedern”, hieß es in der burgenländischen Landeshauptstadt. Der Beschluss dazu erfolgte kürzlich einstimmig im Gemeinderat.
Parkgebühr im Strandbad Klagenfurt
Angesichts einer offenbar dramatischen finanziellen Lage hat sich auch die Klagenfurter Stadtregierung dazu durchgerungen, eine millionenschwere Einnahmequelle anzuzapfen, und zwar die Parkgebühren. Bisher durften die zehntausenden Strandbadbesucher in der Wörthersee-Ostbucht gratis parken. Damit soll nun Schluss sein: Knapp 1.000 Parkplätze sollen gebührenpflichtig werden, bei einem Tagestarif von vier Euro würde das Einnahmen für die Stadtverwaltung von rund 1,2 Mio. Euro bringen.
Auch abseits der Ostbucht gibt es Änderungen: Der Preis für die Jahresparkgenehmigung für Anrainer wird auf 12,50 Euro pro Monat verdoppelt, was 120.000 Euro mehr bringen soll. Und außerdem entfällt die Parkgebührenbefreiung für E-Fahrzeuge, was jährlich noch einmal 430.000 Euro bedeutet, rechnete die Stadt Klagenfurt vor.
Müll und Wasser in Salzburg teurer
Die Stadt Salzburg wird die Abfallgebühren im kommenden Jahr um 7 Prozent anheben und erreicht damit laut eigenen Angaben einen Kostendeckungsgrad von 94 Prozent. Auch der Wasserpreis steigt. Laut Salzburg AG wird dieser von 2,17 auf 2,22 Euro brutto pro Kubikmeter angehoben. Keine Änderungen gibt es hingegen beim Kanal – für den Kubikmeter Abwasser werden weiterhin 2,48 Euro brutto verrechnet.
Ebenfalls geschont werden die Autofahrer, eine Stunde Parken in der Kurzparkzone wird wie bisher 1,50 Euro kosten. Teurer wird es allerdings für jene, die nichts in den Automaten einwerfen und dabei erwischt werden: Der Strafsatz wird mit Jahreswechsel von 25,00 auf 30,00 Euro angehoben – es ist die erste Teuerung seit elf Jahren.
In der niederösterreichischen Landeshauptstadt St. Pölten wird es 2025 Erhöhungen von 18 Prozent beim Rest- sowie von elf Prozent bei Biomüll geben. Ansteigen werden auch der Einheitssatz für die flächenbezogene Gebühr in Sachen Kanal sowie die Wasserbezugsgebühr. Mit den neuen Preisen sei St. Pölten “noch immer deutlich günstiger als zahlreiche Städte aus Niederösterreich”, hieß es aus dem Rathaus.
Innsbruck will “sozial ausgewogen” vorgehen
In der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck steigen die Gebühren im kommenden Jahr teils kräftig. So erhöht die Stadt die Müllabgaben um rund zehn Prozent, ansonsten werden die Gebühren zwischen 4,9 und 5,2 Prozent angehoben. Es wurde betont, dass “nicht alles über einen Kamm geschert” wurde und man “sozial ausgewogen” agiert habe.
Für Wasser- und Kanalgebühren sind in Innsbruck indes die Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB) zuständig. Hier werden die Preise für Wasserversorgung um 3,5 Prozent und jene für Abwasserentsorgung um 2,2 Prozent erhöht, hieß es zur APA.
In der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz ist aktuell keine Anpassung geplant. Die Linz AG führt mit Jahreswechsel keine Erhöhung der Gebühren für Abfall, Wasser, Kanal bzw. Abwasser durch, wurde auf APA-Anfrage betont.