Die EU hat eine weitere Verordnung verabschiedet, die die Verwendung von Insektenlarven-Mehl in bestimmten Lebensmitteln erlaubt. Unter anderem kann das Insektenpulver ab 10. Februar 2025 in Brot, Käse und Teigwaren verarbeitet werden.

Bei dem Gedanken an Insekten in Lebensmitteln dürfte den meisten wohl nicht das Wasser im Mund zusammenlaufen. Doch was zunächst an eine Mutprobe aus dem Dschungelcamp erinnert, wird bald Realität: Ab dem 10. Februar 2025 darf Mehlwurmpulver – gewonnen aus den Larven des Mehlkäfers – offiziell in Lebensmitteln verarbeitet werden. Dies hat die Europäische Kommission beschlossen.

Mehlwürmer als “neuartiges Lebensmittel”

Bereits 2021 ließ die EU Mehlwürmer als “neuartiges Lebensmittel” zu. Seitdem durften sie in getrockneter Form als Snack oder Zutat in Keksen, Protein- und Nudelprodukten verwendet werden. Die neue Zulassung bezieht sich jedoch auf Mehlwurmpulver, das mit UV-Strahlung behandelt wird. Bis zu vier Prozent dieses Pulvers dürfen künftig verschiedenen Lebensmitteln beigemischt werden. 

In welchen Lebensmitteln Mehlwurmpulver erlaubt ist

Das Pulver darf künftig unter anderem in folgenden Produkten verarbeitet werden: 

  • Brot und Gebäck
  • Kuchen
  • Erzeugnissen aus Teigwaren (zum Beispiel Pasta)
  • verarbeitete Kartoffelprodukten
  • Käse und Käseprodukte
  • Obst- und Gemüsekompott (zum Beispiel Marmeladen)

Mehlwürmer nicht als einziges Insekt erlaubt

Neben Mehlwürmern sind in der EU auch weitere Insekten als Lebensmittel zugelassen. Dazu gehören Hausgrillen, Larven des Getreideschimmelkäfers und die Wanderheuschrecke.

Kennzeichnungspflicht zum Schutz der Verbraucher

Die Entscheidung sorgt für Diskussionen, insbesondere hinsichtlich der Kennzeichnungspflicht und möglicher gesundheitlicher Risiken. Die Europäische Kommission hat in der Verordnung (EU) 2025/89 jedoch festgelegt, dass Produkte mit Insektenmehl deutlich gekennzeichnet werden müssen. Dies dient vor allem dem Schutz von Allergikern, insbesondere solcher, die auf Schalentiere reagieren. Da Insekten in ihrer biologischen Zusammensetzung Krebstieren ähneln, könnte ihr Verzehr bei empfindlichen Personen allergische Reaktionen auslösen.

Nachhaltigkeit als Hauptargument

Befürworter der neuen Regelung, darunter das Weltwirtschaftsforum, sehen in der Nutzung von Insekten als Nahrungsmittel eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Proteinquellen. Die Insektenzucht benötigt deutlich weniger Fläche, Wasser und Futter als die traditionelle Viehzucht. Langfristig könnte dies zur Reduktion von Treibhausgasemissionen beitragen und die Ernährungssicherheit verbessern.

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