Moderna-Chef Stéphane Bancel ist überzeugt: Impfstoffe auf Basis der mRNA-Technologie werden den Kampf gegen Krebs grundlegend verändern. 

Allein in Österreich sterben jährlich mehr als 20.000 Menschen an den Folgen von Krebs.Dies soll sich ab 2025 ändern. In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL prognostizierte Moderna-Chef Stéphane Bancel, dass mRNA-Impfstoffe die Behandlung von Krebs für immer verändern werden. Diese neuartigen Wirkstoffe sollen die Heilungschancen von Krebspatienten drastisch erhöhen – insbesondere bei der Tumorbekämpfung.

Erste Erfolge bei Hautkrebs

Bancel zufolge befindet sich ein mRNA-Impfstoff gegen Hautkrebs am weitesten fortgeschritten und soll im Laufe des nächsten Jahres auf den Markt kommen. In Studien konnte die Kombination dieses Impfstoffes mit einer Immuntherapie von MSD das Risiko für einen Krebs-Rückfall oder Tod bei Hautkrebspatienten um 49 Prozent senken.

Potenzial für alle soliden Krebsarten

Bancel ist jedoch der Meinung, dass die mRNA-Impfstoffe nicht nur bei Hautkrebs helfen können, sondern auch bei allen soliden Krebsarten wie Nieren-, Blasen- oder Prostatakrebs. Er erklärt: “Wir glauben, dass unser Impfstoff in Zukunft auch allein wirken kann, und zwar bei allen soliden Krebsarten.”

Frühe Diagnose und zielgerichtete Therapie

Neben der Entwicklung von mRNA-Impfstoffen sieht Bancel auch großes Potenzial in der Flüssigbiopsie. Mit dieser Methode könnten Krebsarten in einem frühen Stadium erkannt werden, bevor sie sich ausbreiten. “So wie Ärzte heute routinemäßig die Cholesterinwerte messen, werden sie das Blut bald auf frühe Stadien von Krebs untersuchen”, ist Bancel überzeugt. “Wenn sie dann Anzeichen entdecken, können sie eine zielgerichtete Impfung verschreiben.” Er ist zuversichtlich, dass solche Verfahren schon in zwei bis drei Jahren zuverlässig funktionieren können.“

Bancels Aussagen geben Anlass zur Hoffnung, dass der Kampf gegen Krebs in den nächsten Jahren entscheidende Fortschritte machen könnte.

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