Manuel Feller hat die Heim-WM als wichtigstes Ereignis seiner Karriere bezeichnet.
Nach dem Einfädler am Mittwoch in der Teamkombi hat er im Slalom am Sonntag noch genau eine Chance, sich den Medaillentraum in Saalbach-Hinterglemm zu erfüllen. “Ich kann es wegstecken. Das ist nicht das erste Mal, dass mir so etwas heuer passiert”, sagte der Tiroler, ehe er sich auf den Heimweg machte. Freitag kehrt er zum Schauplatz zurück, Sonntag wird er vollen Rängen entgegenfahren.
“Bissl mehr Druck”
12.900 Fans verfolgten die Premiere der Teamkombi der Männer und bereiteten auch Feller aktuell Freude und auch Vorfreude auf den WM-Schlusstag. “Die Stimmung ist gewaltig, auch wenn heute noch nicht Full House ist. Trotzdem ist es unglaublich. Es war richtig cool. Und Sonntag ist ausverkauft, da blicke ich mit Freude voraus. Natürlich habe ich jetzt bissl mehr Druck. Wenn du schon irgendwas in der Tasche hast, wäre es einfacher. So muss es fast gehen”, meinte der letztjährige Gewinner der Slalomkugel.
Bis zum Ausfall zeigte Feller eine starke Performance, da benötigte er keine Analyse. “Ich weiß, dass es bis dahin gepasst hat. Ich habe das gespürt. Dafür brauche ich keine Zeit, dass ich weiß, dass ich pfeilschnell war. Da spüre ich schon, wenn es bei mir pfeift.” Die Piste habe nachgelassen, er sei in Bedrängnis gekommen, wollte aber nicht vom Gas runter. “Dann ist es mir so gegangen wie vielen anderen Topathleten, die um mich herum gefahren sind, dass der Ski auf der falschen Seite vom Tor rumfährt.”
Einige Slalom-Stars strauchelten
Manuel Feller bildete mit Vincent Kriechmayr eine Paarung, der Oberösterreicher hatte allerdings in der Abfahrt als 13. schon 1,31 Sekunden Rückstand. “Mit einem vierten Platz hätten wir uns auch nichts kaufen können. Von dem her war das richtige Devise – ist leider nicht aufgegangen”, sagte Feller. Die Gewissheit bleibt dennoch: “Dass ich momentan richtig gut Slalom fahre. Das Training hat extrem gut funktioniert.”
Von den Slalom-Topläufern kamen Loic Meillard (Gold mit Franjo von Allmen/SUI), Linus Strasser (GER), Timon Haugan (NOR), Steven Amiez (FRA), Tanguy Nef (SUI) und Fabio Gstrein ins Ziel, wie die Österreicher Feller, Marco Schwarz und Dominik Raschner schieden aber auch Clement Noel (FRA), Daniel Yule (SUI), Alex Vinatzer (ITA) und Atle Lie McGrath (NOR) aus.
Slalom-Disziplinführender Kristoffersen ohne Testlauf
“Ihnen ist es genauso gegangen wie mir. Wir haben alle einen gewissen Rückstand auf das Podium gehabt. Es zählt nur eins, zwei oder drei. Normalerweise gibt man sich dann das bissl Spatze. Ich wusste aber, ich darf nicht vom Gas runtergehen, wenn ich da vorne mitfahren will, muss ich draufbleiben”, erklärte Feller. Von dem her sei die Ausgangsposition “in gewisser Hinsicht” für alle gleich für Sonntag, “manche sind aber auch gar nicht gefahren von den richtig guten Slalomfahrern”.
So etwa der Disziplinführende Henrik Kristoffersen (NOR), Lucas Pinheiro Braathen (BRA), Samuel Kolega (CRO), Albert Popow (BUL) und Dave Ryding (GBR), für die es alle keinen Partner aus dem Speedbereich gab. Der Schwede Kristoffer Jakobsen erarbeitete sich als Slalomschnellster am Mittwoch ebenso wie Benjamin Ritchie (USA/5.) eine Außenseiterrolle für Sonntag.