Der überraschende Abschied von Thomas Müller (35) beim FC Bayern sorgt weiter für Diskussionen – nun äußert sich Bayern-Patron Uli Hoeneß (73) in einem Interview mit der „Welt am Sonntag“ ausführlich zur Situation.
Laut Hoeneß entstand bei Müller zunächst der Eindruck, dass der Verein eine weitere Zusammenarbeit anstrebe. „Mit dieser Vorstellung ist Thomas dann in das konkrete Gespräch mit Max und unserem Sportdirektor Christoph Freund gegangen“, erklärt Hoeneß gegenüber „Welt am Sonntag“.
Dort wurde ihm jedoch das Gegenteil mitgeteilt – eine Entscheidung „in Absprache mit allen Gremien unseres Klubs“, die Müller emotional traf und öffentlich machte. „Darauf war Thomas nicht vorbereitet. Das hat er in seinem Statement zum Ausdruck gebracht, was man total verstehen kann“, so Hoeneß.
Hoeneß: „Zeichen von Stärke“
Max Eberl hatte zuvor öffentlich eine einfache Vertragsverlängerung in Aussicht gestellt, sich dafür aber im Nachhinein entschuldigt – laut Hoeneß ein „Zeichen von Stärke, wenn jemand Fehler zugibt“. Die sportliche Situation sei im Januar noch anders gewesen, als Müller häufiger zum Einsatz kam.
Ein entscheidender Faktor für das Aus war laut Hoeneß auch die wirtschaftliche Lage des FC Bayern. Die finanzielle Situation sei nicht mehr so komfortabel wie früher – vom „Festgeldkonto ist nicht mehr viel da“. Um weiter große Transfers zu ermöglichen, müsse der Klub unter Umständen sogar Kredite aufnehmen.
Wichtige Rolle beim Rekordmeister
Trotz des Abschieds betont Hoeneß, dass Müller auch in Zukunft eine wichtige Rolle beim Rekordmeister spielen soll. Hoeneß könnte sich vorstellen: „Er geht mal drei Monate die NBA studieren, drei Monate die NFL, dann nach England beispielsweise zu Manchester United. Er kommt dann mit einer gewissen Erfahrung wieder. Und bespricht mit uns, was er beim FC Bayern künftig machen könnte.“
Zuvor jedoch wünscht sich Hoeneß ein letztes sportliches Highlight: den Champions-League-Sieg mit einem entscheidenden Tor von Müller – ein Traum, der für Hoeneß durchaus Realität werden könnte.