Marcel Hirscher wirkt zunehmend ratlos. Tritt er jetzt neuerlich zurück.

Das Comeback zwischen den Slalomstangen hat sich Marcel Hirscher einfacher vorgestellt. Sein Ausfall im ersten Durchgang des Gurgl-Rennens war für den Ex-Champion ein weiterer Rückschlag, nachdem er in Levi 46. geworden war. “Es war eine Fortsetzung von Levi. Einfach chancenlos”, sagte Hirscher. Er will sich der Situation stellen, Zweifel hinter dem holprig anlaufenden Projekt gibt es aber offenbar.

Während der Schweizer Blick bereits über einen neuerlichen Hirscher-Rücktritt spekuliert, setzt sich der 25-Jährige nun offenbar selbst eine Deadline. „Jetzt heißt‘s überlegen, wie es weitergeht“, so der achtfache Gesamtweltcup-Sieger gegenüber Ö3. „Vielleicht ändert es sich wieder oder vielleicht schaff ich es auch nicht mehr. Wir werden es herausfinden.“

 

Deadline

Das kommende Rennen in Beaver Creek will Hirscher auf jeden Fall auslassen, auch sein Start in Val-d’Isère Mitte Dezember soll wackeln. Ob Hirscher sein Comeback fortsetzt oder abbricht, soll sich in den kommenden drei Wochen entscheiden. „Ich werde schauen, dass ich in den drei Wochen, die ich mir jetzt Zeit gebe, ob ich es bis dahin entschlüsseln kann oder ein bisschen ein besseres Gefühl aufbauen kann“, so Hirscher zu Ö3.

Der Superstar hegt aber immer mehr Selbstzweifel. „Es hat sich ein bisschen verändert und vielleicht bin ich auch selbst nicht mehr so in Form, wie ich es schon einmal war.“

“Stunde null”

Seine Erfahrung von 115 Weltcup-Slaloms und 32 Siegen helfe aktuell nur bedingt. “Mein Notizheft ist die ersten zwei Seiten vollgeschrieben. Früher hatte ich eine ganze Bibel und da habe ich außen auch noch drauf geschrieben. Das ist einfach so zach. Wir können nicht sagen: Kannst du dich noch erinnern, da und da sind wir den Schuh gefahren mit der Einstellung und dem Setup beim Ski und so weiter. Jetzt ist es Stunde null.”

Bleibt die Frage, ob sich das Notizheft für einen achtfachen Gesamtweltcup-Sieger schnell genug wieder füllt. “Mit jedem Trainingstag, mit jedem Schwung, mit jeder Fahrt wird’s wieder dicker. Ich muss ehrlich sagen, ich habe geglaubt, dass es leichter sein wird, das trotzdem zu treffen”, sagte Hirscher nach seinem ersten Ausfall in einem Weltcup-Slalom seit 2016. Das Tuning am Eis sei schwierig gewesen.

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