Der Aschermittwoch markiert das Ende des bunten, feuchtfröhlichen Karnevals und den Beginn der 40-tägigen Fastenzeit. Für viele bedeutet das: Schluss mit Schunkeln, Süßkram und Sekt – stattdessen gibt es Verzicht und Heringsschmaus. Doch warum ausgerechnet Hering? 

Besonders in Österreich hat sich der sogenannte Heringsschmaus zu einer festen Tradition am Aschermittwoch entwickelt. Hier wird das Fasten auf kulinarische Weise eingeläutet – mit einem reichhaltigen Fischbuffet, das weit über den klassischen Hering hinausgeht. Viele Restaurants bieten aufwendige Heringsschmaus-Menüs mit Lachs, Meeresfrüchten und anderen Delikatessen an. Doch der Hering bleibt das Herzstück dieser Tradition und wird in verschiedenen Variationen serviert. 

Warum Hering am Aschermittwoch?

Früher war Hering ein echtes “Arme-Leute-Essen”. Er war in gesalzener oder eingelegter Form lange haltbar und vor allem günstig. Während teure Fleischgerichte dem Adel und der wohlhabenden Schicht vorbehalten waren, konnte sich das einfache Volk mit Hering sättigen – auch in der Fastenzeit. Denn Fisch galt nicht als Fleisch und war damit kirchlich abgesegnet. 

Katerfrühstück nach der Narrenzeit 

Nach einer ausgiebigen Faschingszeit mit viel Tanz, Trunk und Tollerei kam der Aschermittwoch oft mit einem ausgewachsenen Kater daher. Und genau hier kommt der Hering ins Spiel! Man sagte ihm eine entschlackende und belebende Wirkung nach. Die enthaltenen Mineralstoffe und die milde Säure des Essigs halfen dem Körper, sich nach den Exzessen der vergangenen Tage wieder zu regenerieren. Ein kulinarisches Reset sozusagen! 

Heute wird der Heringsschmaus in vielen Regionen mit einer ordentlichen Portion Nostalgie gefeiert – und mit leckeren Variationen des Fischgerichts. Ob klassisch als Bismarckhering, als Sahnehering oder in feinen Salaten – der Aschermittwoch ist die perfekte Gelegenheit, dem Hering eine Bühne zu geben.

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