Der Mangel an Fluglosten ließ im vergangenen Herbst die Eurofighter am Boden stehen – jetzt kommt ans Tageslicht: Das Heer findet einfach keine geeigneten Kandidaten für den Job.
Mitte November mussten die Eurofighter in Zeltweg am Boden bleiben, weil die Heeresfluglotsen Überstunden abbauen mussten. In der nunmehr zweiten parlamentarischen Anfragebeantwortung erklärt Verteidigungsministerin Klaudia Tanner die Gründe für die Misere.
90 % psychologisch ungeeignet
So findet das Heer einfach keine geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten für den Job: Gab es 2020 immerhin noch 28 Bewerber (davon waren am Ende 5 geeignet), so sank die Zahl im vergangenen Jahr auf nur 9. Und von diesen blieb nur einer übrig. Alle anderen waren “aus psychologischen Gründen” ungeeignet, das wären also 89 %. 2020 war die Drop-out-Quote noch bei 82 % gelegen. 2022 war sie kurz auf 58 % gesunken um dann wieder anzusteigen.
Ausweichen nach Linz-Hörsching
Ebenfalls spannend: Das Heer hatte einige Anstrengungen unternommen, den Flugbetrieb aufrechtzuerhalten, indem die Eurofighter kurzfristig von Linz-Hörsching betrieben werden. Das war zwischen 2013 und 2024 acht Mal passiert, doch am konkreten Wochenende fehlte es eben auch in OÖ an Personal.
Entscheidung über Eurofighter-Nachfolge
Übrigens, so Tanner, stehe der neuen Regierung eine große Entscheidung bevor: “zeitnah, spätestens jedoch in der aktuellen Gesetzgebungsperiode” müsse eine Entscheidung über die Nachfolge der Eurofighter gefällt werden.