Bei den Ermittlungen um “Hate Crime” im Auftrag der Staatsanwaltschaft Graz sind bis Samstag weitere Täter, Taten und Opfer ermittelt worden sowie Festnahmen erfolgt 

Auf Zahlen wollte sich ein Sprecher der Landespolizeidirektion Steiermark vorerst nicht festlegen. Bei einer Razzia waren Freitagfrüh 15 Personen festgenommen worden, später war von 16 die Rede. Zumindest 17 Opfer wurden ermittelt. 23 Hausdurchsuchungen waren zunächst durchgeführt worden.

Die Opfer sind Homosexuelle, denen von den Verdächtigen fälschlicherweise Pädophilie unterstellt wurde. Sie sind dem Landeskriminalamt (LKA) Steiermark zufolge ausgeraubt, verletzt und erniedrigt worden. Es stehe absichtliche schwere Körperverletzung im Raum, in einem Fall auch Mordversuch. Bei den Hausdurchsuchungen wurden Waffen und NS-Devotionalien gefunden.

Aufruf an Opfer erneuert

Die Polizei geht in dem “Hate-Crime”-Fall von einer hohen Dunkelziffer aus. Daher wurde am Samstag der Aufruf an Opfer erneuert, sich beim LKA in Graz (Tel.: 059133 / 603333) zu melden.

An dem österreichweiten Einsatz, außer Kärnten und Vorarlberg, sowie auch in der benachbarten Slowakei am Freitag in der Früh waren etwa 400 Polizistinnen und Polizisten sowie Kriminalisten, Spezialkräfte des Einsatzkommandos Cobra und der WEGA beteiligt. Bei Hass-Kriminalität handelt es sich um vorurteilsbedingte Straftaten. Die Täter wählen die Opfer bewusst aus, weil sie einer Gruppe angehören, die sie ablehnen.

Die APA erfuhr, dass es in Niederösterreich vier Festnahmen und fünf Hausdurchsuchungen gegeben habe. Die ORF-Sendung “Wien heute” berichtete am Freitagabend von drei Durchsuchungen in der Bundeshauptstadt.

Exit mobile version