Bei der Sanierung den Motorrad-Herstellers KTM geht es hart zur Sache, die Banken sehen sich jetzt mit harten Attacken von Sanierer Stephan Zöchling konfrontiert.

Rund um die KTM-Insolvenz und einen möglichen Sanierungsplan für den angeschlagenen oö. Motorrad-Bauer eskaliert offenbar der Konflikt zwischen dem Sanierer und den Gläubiger-Banken. oe24 liegt ein dramatisches Schreiben an die KTM-Gläubigerbanken von Remus-Chef Stephan Zöchling vor, der sich bereit erklärt hat, KTM mit seiner Dabepo Holding wieder aus der Krise zu führen. Fazit des Papiers: Wenn die Gläubiger-Banken weiterhin auf einer Quote von über 30 % beharren, dann führe das zu einem Konkurs des Unternehmens.

65 Millionen-Spritze für KTM

In dem Schreiben erklärt Zöchling, dass nur durch seine 65 Millionen-Euro-Spritze an die Pierer-Gruppe der Konkurs und damit die sofortige Schließung von KTM abgewendet werden konnte, die Banken hätten hingegen „unserer Meinung nach zu Unrecht“ Liquidität zurückgehalten. Zöchling: „Ohne mein Einschreiten und ohne meine Überweisung zu Silvester 2024 stünden Sie heute vor den Scherben dieser Unternehmensgruppe.“

Zöchling schreibt, er sei zusammen mit der ebenfalls an KTM beteiligten indischen Bajaj Gruppe bereit, langfristig insgesamt 600 Mio. Euro in die Sanierung zu stecken, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass die Sanierung weiter unter Eigenverwaltung erfolge – die Gläubiger müssten sich zudem mit einer 30-prozentigen Quote zufriedengeben.
Laut Zöchling würden „einige Banken“ allerdings auf bis zu 70 % beharren, was bei der Gläubigerversammlung am 25. Februar zu einem Konkurs des Unternehmens führen würde. Dann würden die Gläubiger nur auf einer „Quote im einstelligen Bereich sitzen bleiben“. Der 48-%-Eigner Bajaj, so Zöchling, sei dann nicht mehr bereit, mitzuspielen und „eine Sanierung ohne Bajaj ist undenkbar“.

Mehrfach betont der Remus-Chef, dass „ich als Partner von Bajaj die Sanierung vorantreiben“ müsse. Insider gehen davon aus, dass Zöchling langfristig die Anteile von KTM-Eigentümer Stefan Pierer übernehmen wolle. Als Sicherheit für eine 65-Mio.-Euro-Spritze seien Aktien der Pierer-AG bereits verpfändet worden.Stephan Zöchling war gegenüber oe24 zu keiner Stellungnahme bereit.

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