Das Skandal-Video von Rapid nach dem Derby sorgt weiter für Wirbel. Jetzt hat die Bundesliga ein Urteil gefällt: Mit Steffen Hofmann, Stefan Kulovits, Guido Burgstaller, Marko Grüll, Thorsten Schick, Maximilian Hofmann und Niklas Hedl fassen die Wiener gleich 7 (!) Sperren aus.

Nach einer über vierstündigen Anhöhrung hat der Senat 1 der Bundesliga das harte Urteil nach dem Derby-Skandal-Video gegen Rapid ausgesprochen. Der Verein erhält nach den darauf zu sehenden homophoben Gesängen wegen Diskriminierung drei Punkte Abzug bedingt bis 4. März 2026.

Noch dazu werden die sieben Beteiligten mit langen Sperren abgestraft. Die Strafen im Überblick:

  • Geschäftsführer Steffen Hofmann erhält eine Funktionssperre während des Spielbetriebes für 2 Monate, 1 Monat davon bedingt wegen Ehrenverletzung.
  • Co-Trainer Stefan Kulovits erhält eine Funktionssperre von drei Monaten (1 Monat bedingt) wegen Diskrimminierung und muss an einem Workshop zum Thema Diskrimminierung teilnehmen.
  • Kapitän Guido Burgstaller und Teamspieler Marco Grüll werden wegen Diskrimminierung für 6 Spiele (3 Spiele bedingt) gesperrt und müssen ebenfalls an besagtem Workshops teilnehmen.
  • Thorsten Schick wird auch wegen Diskrimminierung für fünf Spiele gesperrt (3 Spiele bedingt), auch für ihn gilt die Teilnahmepflicht an den Workshops.
  • Maximilian Hofmann und Niklas Hedl wurde eine 3 Pflichtspiele andauernde Sperre wegen Verletzung des FairPlay-Gedankens (2 Spiele bedingt) und ebenfalls die Workshop-Teilnahme aufgebrummt.

Die bedingten Sperren sind allesamt bis 4. März 2026 aufrecht.

Senat 1 erklärt Entscheidung

Der Abzug von drei Punkten wegen Diskriminierung (112) wird bis 4. März 2026 nachgesehen. “Die Österreichische Fußball-Bundesliga bekennt sich zum Kampf gegen Diskriminierung jeder Art. Die Vorbildwirkung von Fußballern, Betreuern und Funktionären geht über das Geschehen am grünen Rasen hinaus”, begründete die Bundesliga die umfangreichen Strafen.

Die Hütteldorfer hatten am 25. Februar die Austria mit 3:0 besiegt und erstmals seit zehn Jahren ein Heim-Derby gewonnen. In den Tagen danach tauchten verstörende Videos auf, die bei den Siegesfeiern aufgenommen worden waren. Zunächst wurde publik, dass Steffen Hofmann deftig gegen den Stadtrivalen austeilte. Stunden später war auf einem Mitschnitt zu sehen und zu hören, wie Kulovits und die fünf Spieler gemeinsam mit Fans teils homophobe Gesänge gegen die Austria anstimmten.

Urteil hätte noch härter ausfallen können

“Die Inhalte der Videos stehen in keinerlei Einklang mit den Werten, für die der Fußball insgesamt und die Österreichische Fußball-Bundesliga im Speziellen stehen”, schrieb die Bundesliga. “Sowohl der SK Rapid als auch die Spieler haben glaubhaft dargelegt, dass ihnen die Vorkommnisse sehr leid tun. Der Senat 1 hat das bei seiner Strafzumessung entsprechend gewürdigt, indem bei sämtlichen Beteiligten mit teilbedingten Strafen vorgegangen ist. Zu betonen ist allerdings, dass der vorgegebene Strafrahmen bei diskriminierenden Äußerungen oder Handlungen einerseits die Schwere der Vergehen dokumentiert und andererseits auch die Intention des Fußballgesetzgebers verdeutlicht, dass derartige Vorkommnisse entschieden zu verhindern sind. Der Maßnahmenkatalog des SK Rapid wurde dabei ebenso positiv beurteilt wie die Bereitschaft der Spieler, an solchen bewusstseinsbildenden Workshops aktiv teilzunehmen”, hieß es in der Liga-Mitteilung weiter.

Die sieben involvierten Rapidler müssen zudem an drei jeweils einstündigen Workshops in Schulen teilnehmen. Rapid hat nach dem Eklat angekündigt, einen Maßnahmenkatalog zur Bekämpfung von Homophobie und Sexismus zu präsentieren. Club-Präsident Alexander Wrabetz und Vizepräsidentin Edeltraud Hanappi-Egger werden in einer Pressekonferenz am Dienstag (11.00 Uhr) ausführlich zu den laut Presseaussendung “äußerst harten Beschlüssen” Stellung nehmen.

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