Der TSV Hartberg hat den Schwung vom Einzug ins ÖFB-Cup-Finale in die Fußball-Bundesliga mitgenommen.
Die Steirer setzten sich drei Tage nach dem 1:0-Erfolg bei der Wiener Austria in der 2. Runde der Qualifikationsgruppe bei der WSG Tirol spät 3:1 durch. Dadurch machte die Truppe von Manfred Schmid einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt, der Vorsprung des Zweiten auf Schlusslicht GAK wuchs auf sieben Punkte an. Die Tiroler liegen nur einen Zähler vor dem Tabellenende.
Vor einer trostlosen Kulisse im Tivoli Stadion Tirol erzielte Jed Drew (9.) die frühe Gäste-Führung. Für den 21-jährigen australischen Stürmer war es der erste Saisontreffer. Aus dem Nichts heraus gelang den Tirolern durch einen Weitschuss von Jonas David (79.) der Ausgleich. In der Nachspielzeit fixierten die beiden „Joker“ Elias Havel (91.) und Youba Diarra (94.) noch den Auswärtssieg. Die WSG beendete die Partie nach Ausschlüssen von Matthäus Taferner (31./Rot) und David Gugganig (63./Gelb-Rot) zu neunt. Auf Hartberger Seite sah Tobias Kainz die Ampelkarte (48.).
Avdijaj fehlte verletzt
Schmid war gezwungen, sein Team an zwei Positionen zu verändern. Anstelle des gesperrten Paul Komposch verteidigte Mateo Karamatic, für den kurzfristig wegen Knieproblemen ausgefallenen Cup-Siegtorschützen Donis Avdijaj rückte Dominik Prokop ins Team. Bei den Gastgebern gab es kein frisches Blut, Philipp Semlic schenkte jenen elf Akteuren das Vertrauen, die auch beim 0:0 beim GAK vergangene Woche begonnen hatten.
Für die gab es einen schnellen Rückschlag. Nach Zuspiel von Jürgen Heil leitete Patrik Mijic den Ball direkt zu Drew weiter, der WSG-Tormann Adam Stejskal bezwang. Postwendend brachte Jamie Lawrence auf der anderen Seite den Ball im Bereich der zweiten Stange nicht aufs Tor (11.). Die Steirer hatten deutlich mehr Ballbesitz und ließen dank kompakter Defensive wenig zu. Ihnen spielte auch in die Karten, dass Taferner den TSV-Verteidiger Manuel Pfeifer brutal am Fuß traf und nach zuerst erhaltener Gelber Karte nach VAR-Studium ausgeschlossen wurde.
Kartenspiele im Tivoli
Trotz Unterzahl kam David zweimal gefährlich zum Abschluss (36., 44.). Dazwischen hätte Mijic mit einem Heber nach weitem Heil-Zuspiel die Vorentscheidung herbeiführen können (37.). Nach Wiederbeginn schwächten sich die Hartberger. Kainz kam gegen Stefan Skrbo zu spät, traf diesen und sah Gelb-Rot. Die Kartenspiele gingen auch in der Folge munter weiter. Gugganig stieg mit Gelb vorbelastet viel zu hart gegen Diarra ein und musste ebenfalls vorzeitig duschen.
Chancentechnisch gab es nicht mehr viel, der Ausgleich gelang den Hausherren unabhängig davon. David fasste sich aus rund 25 Metern ein Herz und versenkte den Ball in Kreuzecknähe. Die Steirer drängten im Finish auf den Sieg, bei einem Karamatic-Weitschuss fehlte zuerst nicht viel (81.). In der Nachspielzeit erlöste der am Fünfer ungedeckte Havel sein Team mit dem 2:1. Für den Schlusspunkt sorgte Diarra nach einem Konter.