Die Nebenwirkungen des Haarwuchsmittels schockierten den 26-jährigen Ex-Soldaten. Unter anderem sank seine Libido und seine Genitalien schrumpften und veränderten ihre Form.
Mark Millich, der 26-jährige Ex-Soldat aus den USA, suchte verzweifelt nach einer Lösung für seinen Haarausfall. Er entschied sich nach langer Unsicherheit für eine Behandlung mit Finasterid, einem Medikament, das online beworben wurde. Ohne vorherige ärztliche Beratung erhielt er das Mittel nach einem kurzen Fragebogen von einem Telemedizin-Unternehmen, wie “Daily Mail” berichtet.
Unerwartete Nebenwirkungen
Kurz nach Beginn der Einnahme litt Mark unter starken Nebenwirkungen: Schwindel, Müdigkeit, kaltem Schweiß und Sprachstörungen. Mit der Zeit verlor er Muskelmasse, seine Haut erschlaffte, und seine Emotionen fühlten sich abgestumpft an. Aus Sorge um seinen psychischen Zustand setzte er das Medikament nach sechs Monaten ab – doch die Probleme nahmen eine noch drastischere Wendung. Seine Libido verschwand, seine Genitalien schrumpften und veränderten sich.
Noch heute kämpft Mark mit den Auswirkungen der Behandlung. Er wirft der Telemedizin-Firma vor, ihn nicht ausreichend über die Risiken aufgeklärt und das Medikament verharmlost beworben zu haben.
Wirkung und Risiken von Finasterid
Finasterid wird häufig zur Behandlung von Haarausfall verschrieben. Es wirkt, indem es die Produktion des Hormons Dihydrotestosteron (DHT) hemmt. DHT ist einer der Hauptverursacher von genetisch bedingtem Haarausfall, spielt aber auch eine wesentliche Rolle für die sexuelle Erregung, Erektionsfähigkeit und die Gesundheit des Genitalgewebes. Ein sinkender DHT-Spiegel kann daher weitreichende Nebenwirkungen haben.
In Österreich ist Finasterid verschreibungspflichtig und nur mit ärztlichem Rezept erhältlich. In einigen Fällen halten die Nebenwirkungen auch nach dem Absetzen des Medikaments an. Dieses sogenannte Post-Finasterid-Syndrom (PFS) kann zu dauerhaften sexuellen Funktionsstörungen, Depressionen und kognitiven Problemen führen.
Experten warnen vor Risiken
Dr. Justin Houman, Urologe am Cedars-Sinai Medical Center in Los Angeles, beobachtet eine steigende Zahl junger Männer mit schweren Nebenwirkungen durch Finasterid, wie das “Wall Street Journal” berichtet. Er warnt ausdrücklich: “Junge Männer sollten Finasterid nicht einnehmen.”