Das Gutachten für den geplanten Ankauf der Heimstätte der Wiener Austria – der Generali Arena in Favoriten – durch die Stadt Wien liegt vor.
Das Stadion wurde dabei mit 42,3 Mio. Euro bewertet, teilte das Büro von Sportstadtrat Peter Hacker (SPÖ) der APA mit. Nach Abzug von anrechenbaren Förderungen aus dem Bau wird sich die Ablösesumme auf 39,4 Mio. Euro (exklusive Grunderwerbssteuer, Anm.) belaufen. Auch der Pachtzins wurde beziffert.
Austria überweist der Stadt jährlich 1,4 Millionen Euro
Die Austria muss demnach für die Nutzung des Stadions jährlich 1,4 Mio. Euro an die Stadt überweisen. Hacker informierte am Montag die Mitglieder des Landessportrates über den aktuellen Stand. Das Vorhaben fand in dem Gremium breite Zustimmung, wurde im Anschluss der APA berichtet. Gegenstimmen habe es keine gegeben. Die weiteren Schritte sind bereits fixiert: Die Übernahme des Stadions soll am 23. April im Wiener Gemeinderat beschlossen werden.
Baurechtsvertrag wird durch Pachtvertrag ersetzt
Im Zuge des Prozesses wird der bestehende Baurechtsvertrag aufgelöst, durch einen Pachtvertrag ersetzt und das UEFA-Vier-Sterne-Stadion in das Eigentum der Stadt Wien überführt. Der Betrieb der Generali Arena wird laut Hacker bei der FK Austria Wien AG verbleiben, die weiterhin auch für das Management der Anlage zuständig sein wird. Die Stadt hat über die MA 51 (Sport Wien) hier jedoch ein Kontrollrecht.
Kommen jetzt auch Konzerte im Stadion?
Vertraglich fixiert wird auch die multifunktionale Nutzung des Objekts. Dies wurde in den vergangenen Wochen mit der Austria erarbeitet, wie es hieß. Geplant ist – neben dem regulären Spielbetrieb der Austria – etwa bei Bedarf die Durchführung von ÖFB-Nationalteamspielen, Cup-Finalmatches, aber auch die Durchführung von Spielen anderer Sportarten wie American Football. Sichergestellt werden soll auch die Nutzungsmöglichkeit für andere Wiener Fußballvereine im Fall eines Aufstiegs in die Bundesliga. Auch Amateur-Events und Konzerte könnten dort Platz finden.
“Enge Spielregeln” für Austria
Die Bereitschaft der Stadt, das Stadion zu übernehmen, werde an “enge Spielregeln” geknüpft, ließ der Ressortchef wissen. Dazu gehöre die – wie Hacker bekräftigte – mit Abstand höchste Miete eines österreichischen Bundesligisten. Harald Zagiczek, Finanz-Vorstand der FK Austria Wien AG, zeigte sich zufrieden und versicherte: “Wir werden das Stadion, in Abstimmung mit dem zukünftigen Eigentümer, weiterhin im Sinne von Austria Wien und der Sportstadt Wien als Generalbetriebsführer bewirtschaften.” Erlöse aus Zusatzveranstaltungen würden bei der Austria verbleiben.