Am Dienstag steigt das große Wahl-Finale in den USA, Schaukelstaaten wie North Carolina und Georgia entscheiden.

High Noon in der US-Politik. Die wichtigste Nation der Erde steht vor einem Wahl-Thriller, ja einer möglichen Zerreißprobe. In dem brutal geführten Duell zwischen Vizepräsidentin Kamala Harris (D) und Ex-Präsident Donald Trump (R) sind es nur mehr Tage bis zu den 2024-Wahlen am Dienstag. Beide Kandidaten stürmten am letzten Wahlkampf-Wochenende nochmals durch die alles entscheidenden Kampf-Bundesstaaten. In den USA erhält der jeweilige Sieger pro Staat Wahlleute zugesprochen, 270 reichen zum Sieg. Sieben Schaukelstaaten entscheiden daher den Krimi.

Darunter North Carolina, wo Trump Samstags aufritt. Harris wird in Georgia erwartet.

Kopf-an-Kopf-Rennen bei den Umfragen

Die Umfragen könnten knapper nicht sein: Im Schnitt nationaler Befragungen (laut „RealClearPolitics“) liegt Trump mit 0,5 Prozentpunkten vorne. Ein Alarmsignal für Harris: Parteikollegin Hillary Clinton führte Tage vor der Wahl mit 1,3 Punkten – und verlor. Joe Biden lag 2020 mit 7,4 vorne. Er gewann nur knapp:

Das gleiche Bild in den Kampf-Staaten: Freitag führte Trump in fünf der sieben „Ground Zeros“ der Wahlschlacht (Arizona, Nevada, Pennsylvania, North Carolina, Georgia). Mit einem Plus von bloß 0,5 bis 2,4 Punkten je nach Staat aber innerhalb der Fehlerquote. Harris führt derzeit ganz knapp in Michigan (+0,5 %) und Wisconsin (+0,2 %).

Polit-Beobachter sind sich in einem einig: Sollten sich die demoskopischen Daten als treffsicher erweisen, habe Trump einen realistischen Weg, mit Staaten-Kombinationen über die Siegerlatte zu gelangen. Alle Chancen bleiben aber auch für Harris intakt.

Meinungsforscher trauen sich keine Prognose zu

Der Tenor verblüffter Meinungsforscher: So ein knappes Rennen hat noch niemand gesehen. Die Zukunft der USA wird höchstwahrscheinlich durch einen „Nailbiter“ (Nagelbeißer) entschieden, vielleicht durch bloß tausende Stimmen.

„Müll“-Wahlkampf selbst landete zuletzt fast sprichwörtlich auf der Müllhalde. Zuerst beleidigte ein Komödiant bei einem New Yorker Trump-Event Puerto-Ricaner, als er ihre Insel als „im Meer treibenden Müllhaufen“ bezeichnete. In einer Reaktion verunglimpfte dann US-Präsident Joe Biden Trump-Anhänger als Mist. Ein schlimmer Fauxpas, den Trump mit der Fahrt in einem Laster der Müllabfuhr plakativ ausschlachtete.

Anschlagsversuche und Kandidatenwechsel

Die Top-Themen dieses wahnwitzigen Wahljahres – Kandidaten-Wechsel bei den „Dems“, zwei Anschlagsversuche auf Trump – bleiben unverändert: Trump wirft Harris vor, mit dem Öffnen der Grenzen, das Land – um beim Müll-Thema zu bleiben – in die „Abfallkippe der Welt“ verwandelt zu haben. Samt angeblich in Metropolen wütender Migranten-Banden.

Kamala Harris hingegen warnt in immer apokalyptischeren Tönen vor einem „Faschisten“ Trump, der die US-Demokratie aushebeln wolle. Ihr nahestehende Medien überschlagen sich dabei mit Hitler- und Nazi-Vergleichen.

Beachtlich ist aber auch die immer weiter klaffende Kluft: Trump liegt bei Männern rund 15 Prozentpunkte vorn, Harris bei Frauen in ähnlichem Ausmaß. Jedenfalls: Egal wer gewinnt, die USA verbleiben auch nach der Wahl ein politisches Pulverfass.

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