Der Softwarehersteller Microsoft hat einen großen Schritt in Richtung vereinfachter Anmeldung bei Online-Diensten gesetzt. 

Wer künftig ein neues Microsoft-Konto erstellt, wird kein klassisches Passwort mehr benötigen. Stattdessen kommen moderne Alternativen zum Einsatz, die als sicherer und benutzerfreundlicher gelten.

Neue Konten ohne Passwort

Microsoft hat damit begonnen, neu erstellte Online-Konten standardmäßig ohne herkömmliches Passwort anzulegen. Nutzer sehen beim Einloggen eine neue, vereinfachte Anmeldemaske, die moderne Zugangsarten wie sogenannte Passkeys unterstützt. Diese Veränderung betrifft ausschließlich neue Konten. Bestehende Nutzerinnen und Nutzer können aber freiwillig auf die neue Methode umsteigen.

 

Der Konzern hatte bereits im Jahr 2015 mit der Funktion „Windows Hello“ erste Schritte in diese Richtung gesetzt. Damals wurden Login-Verfahren eingeführt, bei denen man sich beispielsweise mit Fingerabdruck oder Gesichtserkennung anmelden konnte – vorausgesetzt, das Gerät unterstützte diese Funktionen.

Ankündigung zum 1. Mai

Bekannt wurde die Umstellung im Rahmen eines offiziellen Blogbeitrags von Microsoft zum sogenannten „Welt-Passwort-Tag“, der jedes Jahr am 1. Mai begangen wird. In Zukunft möchte Microsoft diesen Tag allerdings unter einem neuen Namen führen: „World Passkey Day“, also auf Deutsch etwa „Welt-Passkey-Tag“. Damit soll die Entwicklung hin zu sichereren und einfacheren Login-Methoden betont werden.

Die sogenannte FIDO-Allianz, ein Zusammenschluss von Technologieunternehmen, unterstützt dieses Ziel ebenfalls. Sie arbeitet daran, Methoden wie Passkeys international zu verbreiten.

Das ist ein Passkey

Ein Passkey ist eine digitale Zugangsmethode, die im Unterschied zum klassischen Passwort keine Zeichenfolge mehr verlangt. Stattdessen wird ein Anmeldevorgang mit biometrischen Daten, PIN oder anderen vertrauenswürdigen Geräten durchgeführt. Diese Methode gilt als sicherer, weil sie schwerer zu stehlen oder zu erraten ist.

Laut Microsoft funktionieren Anmeldungen mit Passkeys in rund 98 Prozent der Fälle problemlos. Bei klassischen Passwörtern liegt diese Erfolgsquote nur bei etwa 32 Prozent. Gleichzeitig wird die Benutzerfreundlichkeit erhöht, da man sich keine komplizierten Kombinationen mehr merken muss – und auch das lästige Zurücksetzen entfällt.

Gilt nicht für alle

Wichtig zu wissen: Für bereits bestehende Microsoft-Konten ändert sich vorerst nichts. Wer möchte, kann aber in den Kontoeinstellungen auf die neue Methode umstellen. Das klassische Passwort bleibt also vorerst weiter eine Option – zumindest für all jene, die sich noch nicht auf Neues einlassen wollen oder können.

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