Der AfD-Parteitag und Gegenproteste seitens linker Demonstranten sorgen für Eskalationen in der deutschen Kleinstadt Riesa, die zwischen Leipzig und Dresden liegt.
Am Samstagmorgen brach über das sächsische Riesa – normalerweise ein beschaulicher Ort – ein Sturm der Proteste herein. Mit dem Regionalexpress RE50 strömten um 5:54 Uhr – gut vier Stunden bevor AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel zur Kanzlerkandidatin gekürt werden soll – Tausende Demonstranten in die Kleinstadt. Ihr Ziel: der AfD-Bundesparteitag. Die Entscheidung der AfD, den Parteitag in Riesa abzuhalten, war natürlich kein Zufall, hatte man dort bei der letzten Landtagswahl doch rund 40 Prozent der Zweitstimmen erhalten.
???? Wir haben heute Vormittag versucht, die Zufahrtstraße nach Riesa komplett zu blockieren ????
⚠️ Die Polizei ging brutal vor und setzte Schlagstöcke, Pfefferspray und Hunde ein, die sie auf Aktivist*innen hetzten, um unseren legitimen Protest zu unterbinden. pic.twitter.com/9iExUSb0PG
— Widersetzen (@Widersetzen24) January 11, 2025
Der Großteil der Gegendemonstranten dürfte nicht aus der Region stammen. Berichten nach seien viele aus anderen Städten wie Leipzig, Dresden und Berlin angereist, teils vermummt mit Corona-Masken. Bereits in den frühen Morgenstunden kam es zu ersten gewaltsamen Auseinandersetzungen. Dabei wurden Polizeifahrzeuge beschädigt, während mehrere Polizisten Verletzungen erlitten – darunter ein gebrochener Finger. Über 3.000 Beamte werden den Parteitag bis Sonntag absichern.
Im Fokus des AfD-Parteitags steht nicht nur die Kandidatenkür, sondern auch die Verabschiedung ihres umstrittenen Wahlprogramms. Dieses fordert einen Euro-Ausstieg sowie einen harten Kurs in der Migrationspolitik.