Mit den einfachen Mini-Kuren für zuhause von Chefärztin Hanka Lantzsch und Bestseller-Autor Ingo Froböse verschaffen Sie Körper und Geist ganz einfach kleine Auszeiten daheim.
Sicher kennen Sie das Gefühl: „Eigentlich“ ist alles in Ordnung, trotzdem fühlen Sie sich ausgelaugt, gestresst oder kraftlos. Um körperlich fitter und mental ausgeglichener zu werden, gibt es viele Möglichkeiten: Mit den Mini-Kuren von Hanka Lantzsch und Ingo Froböse können Sie sich jetzt im Winter etwas Gutes tun. Ausschlaggebend ist – Sie ahnen es – unser Lebensstil, unsere Gewohnheiten. Das Erstaunliche: schon kleine neue Rituale reichen, um viel zu verändern. Probieren Sie es aus, für Ihr Kurgefühl zu Hause.
1. Atem heißt Leben
Unsere Atmung ist weit mehr als nur ein Mittel zur Sauerstoffversorgung des Körpers. Sie ist eine kraftvolle Heilungsquelle, die uns hilft, unser Nervensystem zu beruhigen, unser Immunsystem zu stärken und unseren Geist zu klären. Eine bewusste Atmung hat viele positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit: Ruhiges und gleichmäßiges Atmen begünstigt erholsamen Schlaf, eine effiziente Atmung stärkt unsere körperliche Leistungsfähigkeit, bewusste Atemübungen fördern den Stressabbau, die durch tiefes Atmen vergrößerte Sauerstoffversorgung unterstützt unser Immunsystem.
Mini-Kur von Lantzsch und Froböse: Tiefe Bauchatmung (Zwerchfellatmung)
- Setzen Sie sich bequem hin oder legen Sie sich auf den Rücken.
- Platzieren Sie eine Hand auf den oberen Teil des Brustkorbs, die andere auf den Bauch.
- Atmen Sie nun tief durch die Nase ein, sodass sich Ihr Bauch nach außen wölbt. Der Brustkorb sollte sich dabei kaum bewegen.
- Anschließend atmen Sie langsam durch den Mund aus. Spüren Sie, wie sich Ihr Bauch wieder senkt? Wiederholen Sie dies für 5–10 Minuten.
- Durch die tiefe Bauchatmung werden selbst kleinste Bereiche der Lunge optimal belüftet, was zu einer Verbesserung der Sauerstoffaufnahme führt. Ebenso profitieren die inneren Organe von der tiefen Bauchatmung. Sie werden sanft massiert, die Verdauung wird gefördert.
2. Entlastung für die Leber
Sie ist ein zentrales Organ im menschlichen Körper und erfüllt eine Vielzahl lebenswichtiger Funktionen. Weil sie so viel leisten muss, sollten wir ihr ab und zu Ruhe gönnen und einen kleinen Wellnessurlaub schenken. Am besten geht das mit einer Alkohol-Pause für unsere Leber. Alkoholhaltige Getränke sind immer Gift für unseren Körper und unsere Zellen. Langfristiger und regelmäßiger Konsum schadet Magen, Bauchspeicheldrüse und vor allem unserer Leber.
Mini-Kur von Lantzsch und Froböse: Alkohol-Pause für die Leber
Um die Leber wieder fit zu machen, sollten Sie einen Monat oder zumindest eine Woche ganz auf Alkohol verzichten. Zusätzlich helfen ein paar ganz einfache Tipps:
- Unterstützen Sie die Entgiftung der Leber durch Bitterstoffe aus Gemüse, denn sie kurbeln die Gallentätigkeit und den Stoffwechsel an. Zu den bitterstoffhaltigen Lebensmitteln gehören Artischocken, Brokkoli, Radieschen, Ingwer oder auch bittere Salate.
- Trinken Sie gleich nach dem Aufstehen ein großes Glas Zitronenwasser. Verzichten Sie in dieser Zeit weitgehend auf süßes Obst mit viel Fructose. Achten Sie aber vor allen Dingen darauf, dass Sie tagsüber ausreichend Wasser trinken.
- Probieren Sie doch mal ein altes Hausmittel: den Leberwickel. Dazu tauchen Sie ein kleines Baumwolltuch in warmes Wasser und wringen es aus. Anschließend wird das Tuch mehrfach gefaltet und auf die Leber gelegt, also unterhalb des rechten Rippenbogens. Darauf platzieren Sie eine mit warmem Wasser gefüllte Wärmflasche und wickeln ein großes Handtuch einmal fest um sich herum. Dann für mindestens 30 Minuten entspannt hinlegen.
3. Vitamin D – mehr als ein Vitamin
Vitamin D ist wichtig für Zähne, Knochen und Muskeln. Unser Körper stellt es selbst mit Hilfe von UVB-Strahlen her. Doch Sonnenlicht allein reicht im Winter nicht aus, denn ab Oktober ist der Stand der Sonne zu niedrig. Haben wir einen Mangel, zeigt sich das zum Beispiel an Haarausfall, einer erhöhten Infektanfälligkeit, Muskelschmerzen etc.
Mini-Kur von Lantzsch und Froböse: Ernährung kann unterstützen, aber es lässt sich nur sehr eingeschränkt Vitamin D über die Nahrung zuführen.
Enthalten ist es in fettem Fisch, Eigelb von freilaufenden Hühnern (Sonnenlicht) und in Pilzen. Wenn Sie sicher gehen wollen, greifen Sie zum Nahrungsergänzungsmittel Vitamin D3. Wichtig: Frage Sie Ihren Hausarzt nach der richtigen Dosierung.
4. Wellness für die Füße
Ob beim Spazierengehen, Tanzen oder Springen, unsere Füße tragen Tag für Tag unser Gewicht und halten unseren Körper in Balance. Mit ihrem komplexen Aufbau aus Knochen, Muskeln, Sehnen und Gelenken sind sie ein evolutionäres Meisterwerk, aber auch anfällig für Überlastungen. Falsches Schuhwerk – ob hohe Absätze oder unpassende flache Schuhe – kann Fehlstellungen wie Knick-, Senk-, Spreizfüße oder Hallux valgus fördern. Fußprobleme können sich auch auf andere Körperbereiche wie Rücken und Wirbelsäule auswirken.
Mini-Kur von Lantzsch und Froböse: Täglicher Schuhwechsel und Barfußgehen entlasten die Füße
- Abends jede einzelne Ihrer Zehen dehnen, indem Sie sie in die Hand nehmen und sanft nach oben zum Fußrücken ziehen, sodass Sie im Fußgewölbe einen leichten Zug verspüren.
- Zeitungsblättern mit den Zehen oder Zehenkrallen oder das Rollen eines Balls stärken die Muskulatur und verbessern die Beweglichkeit.
5. Strahlend durch den Winter
Unsere Haut ist im Winter durch die Temperaturwechsel von Kälte draußen zu beheizten Innenräumen besonders gefordert. Mit der richtigen Pflege bleibt sie dennoch gesund und strahlend.
Mini-Kur von Lantzsch und Froböse: Verwenden Sie milde Reinigungsmittel und meiden Sie heißes Wasser, um die Haut nicht zusätzlich auszutrocknen.
Maximal 1- bis 2-mal wöchentlich ein mildes oder enzymatisches Peeling durchführen, um abgestorbene Hautzellen zu entfernen. Seren mit Hyaluronsäure oder Glycerin spenden Feuchtigkeit und schützen vor Trockenheit. Cremen auf Wasser-in-Öl-Basis mit Urea oder Sheabutter sind ideal gegen trockene Haut. Auch im Winter auf Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor achten, besonders beim Wintersport.
6. Refresh für Körper und Seele
Das gezielte Übergießen des Körpers oder von Teilen des Körpers mit Wasser ist Bestandteil der Kneipp-Kur, basierend auf den Lehren von Pfarrer und Naturheilkundler Sebastian Kneipp. Er machte die Wirkung des kalten Wassers schon vor über 130 Jahren bekannt. Die Benefits der kalten Güsse sind unschlagbar und reichen von der Stärkung des Immunsystems über den Abbau von Stress bis zur Pflege der Haut. Zudem wird der Kreislauf stabilisiert.
Mini-Kur von Lantzsch und Froböse: der Vollguss mit 10–16 Grad Celsius.
- Beginnen Sie immer „herzfern“, also am rechten Fuß außen.
- Führen Sie den Wasserstrahl bis zur Leiste und zurück. Dasselbe wiederholen Sie am linken Bein.
- Danach fahren Sie an der rechten Hand außen weiter bis zur Schulter und innen zurück. Dasselbe links.
- Nun kreisen Sie im Uhrzeigersinn über den Bauch. Gehen Sie weiter über die Brust hoch zur Schulter – erst zur rechten, dann zur linken.
- Anschließend kreisen Sie wieder im Uhrzeigersinn um den Bauch.
- Zum Abschluss gießen Sie das Gesicht ab. Sorgen Sie nach der Dusche für eine rasche Wiedererwärmung.
7. Schwitzen für die Gesundheit
Auch die Sauna bietet vielfältige Vorteile für unsere Gesundheit. Die hohen Temperaturen in der Sauna erweitern die Blutgefäße, wodurch die Durchblutung angeregt wird. Das führt zu einer verbesserten Versorgung der Organe und Muskeln mit Sauerstoff. Studien zeigen, dass regelmäßiges Saunieren das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken kann. Die Abwehrkräfte werden gestärkt und Schadstoffe aus dem Köper ausgeschieden, die Ausschüttung von Endorphinen wird erhöht, was zu gesteigertem Wohlbefinden und tiefer Entspannung führt.
Mini-Kur von Lantzsch und Froböse: Bevor Sie in die Sauna gehen, gründlich abduschen und abtrocknen.
Bei der klassischen 80–100 Grad Celsius heißen finnischen Sauna beträgt die Temperatur auf der unteren Bank 60–70 Grad, auf der mittleren Bank 70–80 Grad und oben 80–95 Grad. Suchen Sie sich einen für Sie passenden Platz. Wie lange? Hören Sie auf Ihren Körper. Als Anhaltspunkt gelten 10–15 Minuten. Nach der Sauna durch kaltes Wasser langsam abkühlen. Nun dürfen Sie sich entspannen. Idealerweise wird ein Saunagang dreimal wiederholt und das 1-2 mal pro Woche. Nach dem letzten Saunagang sollten Sie ausreichend trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Geben Sie Ihrem Körper Zeit zur Erholung und vermeiden Sie anstrengende Aktivitäten danach.