Im größten Tierschutzhaus Österreichs hat ein kleines Otterbaby namens Lilly die Herzen des gesamten Teams im Sturm erobert.
Noch tapsig und voller Entdeckerfreude stellt die junge Otterdame die erfahrenen Tierschützer vor zahlreiche Herausforderungen. Lilly wurde während der verheerenden Hochwasserkatastrophe von „Team Tierschutz“, einer Freiwilligenbewegung von Tierschutz Austria, gerettet.
Sie ist nun etwa vier bis fünf Wochen alt und benötigt nach ihrer Rettung intensive Rund-um-die-Uhr-Betreuung. Das Ziel ist, sie eines Tages wieder in die Freiheit zu entlassen. Bis zu diesem Zeitpunkt bleibt sie der unangefochtene „Star“ des Tierschutzhauses in Vösendorf.
„Doch nicht jede Geschichte endet so glücklich, oftmals jagdbedingt“, warnt Martin Aschauer, Sprecher von Tierschutz Austria. „Die Jagd auf Fischotter kann verheerend sein, da ein Otterweibchen mindestens 24 Monate überleben muss, bevor es im Durchschnitt maximal zwei Jungtiere durchbekommt.“
Jagd auf Fischotter gefährdet den Artenschutz
Zwischen November und Februar geraten in Österreich regelmäßig Fischotterweibchen ins Visier von Jägern, was dem Artenschutz erheblich zusetzt. Tierschutz Austria kritisiert, dass bei der Jagd keine Unterscheidung zwischen Männchen und Weibchen gemacht wird, wodurch säugende Weibchen getötet und ihre Jungtiere verwaist zurückgelassen werden. „Das ist besonders fatal, da Otter nur sehr wenige Jungtiere bekommen“, so Aschauer.
Volksbegehren fordert besseren Schutz für Fischotter
Eine besonders umstrittene Verordnung in Niederösterreich erlaubt bis 2029 die Jagd auf Otter. In Reaktion darauf fordert ein Volksbegehren ein bundeseinheitliches Jagdgesetz, um den Schutz der Fischotter zu verbessern.