Die Kärntner Doppel-Olympiasiegerin Anna Gasser hat sich am Samstag wie vor zwei Jahren den Weltcup-Sieg beim Snowboard-Big-Air am Kreischberg gesichert.
2017 hatte sie den Heimevent auch im Slopestyle für sich entschieden. Gasser siegte mit 167,75 Punkten exakt zehn Zähler vor der Japanerin Reira Iwabuchi, die britische Klagenfurt-Siegerin Mia Brookes wurde mit 148,00 Punkten Dritte. Mit Hanna Karrer landete eine zweite Lokalmatadorin mit 98,75 Zählern auf Finalrang sechs.
Gasser war am vergangenen Wochenende im Wörthersee-Stadion Fünfte geworden, ihr erst zweiter Big-Air-Weltcup ohne Podestplatz. In der Steiermark gab sie nun gleich im ersten von drei Finalversuchen die perfekte Antwort. Ein makellos gestandener Cab Triple 1260 Drunk Driver brachte ihr 93,00 Punkte und die Spitzenposition ein, auf der sie letztlich blieb. 74,75 Zähler für einen Back Double 1080 Melon brachten der 33-Jährigen ihr Endscore, an das keine der sechs Finalkonkurrentinnen mehr herankam. Ein Switch Back 180 Weddle to Stalefish (42,00) war so für die Tribüne.
Gasser: “Sicherheitssprung habe ich diesmal ausgelassen”
“Ich bin überwältigt. Es war alles oder nichts. Den Sicherheitssprung zu Beginn habe ich diesmal ausgelassen”, sagte Gasser. “Das Niveau der anderen ist so hoch. Es ist großartig für mich, dass ich da noch mithalten kann. Ich bin erleichtert. Es ist eine Art Beweis, dass es richtig war, weiterzumachen. Ich genieße das einfach.” Es ist Gassers insgesamt 13. Weltcupsieg und der erste seit 2. Dezember 2023, als sie in Peking einen Big Air für sich entschieden hatte. Da Kreischberg im Zweijahres-Rhythmus Weltcup-Ausrichter ist, war es wohl Gassers da letzter Auftritt.
Die erst 16-jährige Karrer war am Donnerstag in der Qualifikation unmittelbar vor Gasser auf Rang vier gekommen und bestätigte in der Konkurrenz ihr großes Talent. Ihr erster und dritter Versuch gelang der Steirerin zwar nicht nach Wunsch, umso mehr aber dazwischen der mit 81,00 Punkten belohnte Front Double 1080 Weddle. Platz sechs ist das bisher beste Weltcup-Ergebnis der rot-weiß-roten Zukunftshoffnung, vor knapp einem Jahr in Gangwon in Südkorea bei den Olympischen Jugend-Spielen zur Slopestyle-Siegerin gekürt.
Bei den Männern siegte der Chinese Yang Wenlong dank eines mit 96,50 Punkten belohnten letzten Sprungs mit 182,50 Zählern bzw. 2,25 Punkte vor dem bis dahin vorangelegenen Japaner Taiga Hasegawa. Dritter wurde dessen Landsmann Kira Kimura (168,75). Gassers Lebensgefährte Clemens Millauer, in Klagenfurt wie sie auf Rang fünf, hatte diesmal weniger Glück. Er verpasste am Vormittag als 13. die Qualifikation für das Zehner-Finale. Sein Landsmann Eric Dovjak konnte verletzungsbedingt nicht antreten.