Das Quartett hatte offenbar Fotos machen wollen. Der tödliche Unfall passierte beim Abstieg vom Dach der früheren Fabrik.
Kaltenleutgeben/Wien. Nach dem Tod einer 15-Jährigen am Donnerstagabend in einer ehemaligen Zementfabrik in Kaltenleutgeben (Bezirk Mödling) steht nun fest, wie das Mädchen und drei weitere Personen im Alter von 15, 18 (rpt. 18) und 21 Jahren, alle aus Wien, auf das Areal gelangt waren. Sie hatten laut Polizeisprecher Johann Baumschlager zunächst ein Sperrgitter geöffnet. Dann ging es über eine Leiter aus einem Nebenobjekt in das Hauptgebäude, teilte der Chefinspektor am Samstag auf Anfrage mit.
Der 21-Jährige hat demnach Beamten der Polizeiinspektion Perchtoldsdorf den Weg gezeigt. Er wurde auch bereits als Zeuge einvernommen. Das Quartett hatte den Angaben des jungen Mannes zufolge Fotos machen wollen. Der tödliche Unfall passierte beim Abstieg vom Dach der früheren Fabrik. Die 15-Jährige fiel durch ein zwei bis vier Meter großes Loch im Boden der sechsten Etage und blieb im ersten Stockwerk liegen.
Weitere Einvernahmen in Wien
Die Einvernahmen der 18- und des 15-Jährigen standen noch aus. Beide sollen laut Baumschlager in Wien befragt werden. Die Beteiligten seien “emotional sehr betroffen”, hatte der Polizeisprecher am Freitag erklärt. Nach Abschluss der Erhebungen wird ein Bericht an die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt ergehen.
Das Objekt in Kaltenleutgeben gilt als sogenannter Lost Place und dürfte immer wieder von Jugendlichen aufgesucht werden. Baumschlager zufolge war die ehemalige Zementfabrik mit Bauzäunen abgesperrt, auch ein Betretungsverbot war ausgeschildert. Der Zugang selbst war mit Schalungsplatten abgeriegelt.