Revolution auf der Schiene: Der Semmering-Basistunnel als „Gamechanger“ für Österreich und Europa.
In Gloggnitz wurde am Freitag der Durchstich des Semmering-Basistunnels offiziell gefeiert. Vertreter des Bundes sowie der Länder würdigten gemeinsam mit den ÖBB den Fortschritt, der nicht nur den Bahnverkehr revolutionieren, sondern auch Österreichs Position im europäischen Verkehrssystem stärken soll.
“Freie Fahrt durch den Semmering” ab 2030
Manuela Waldner, CFO der ÖBB, sieht das Projekt als “Gamechanger für Österreich und Europa”. Hieß es einst “freie Fahrt über den Semmering”, so wird es 2030 “freie Fahrt durch den Semmering” heißen, erklärte Waldner. Der 27,3 Kilometer lange Tunnel, der Gloggnitz in Niederösterreich mit Mürzzuschlag in der Steiermark verbindet, soll es möglich machen, mit bis zu 230 km/h durch den Semmering zu reisen.
Mit der Fertigstellung des Tunnels wird die Fahrzeit zwischen Wien und Graz auf unter zwei Stunden verkürzt. Zudem wird die steirische Landeshauptstadt von Klagenfurt aus in nur 45 Minuten zu erreichen sein. Damit wird nicht nur der Personenverkehr beschleunigt, sondern auch der Wirtschafts- und Industriestandort gestärkt.
Technisches Meisterwerk
Die Ingenieurskunst hinter dem Tunnel fand besonders bei Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) Anerkennung. Auch Verkehrslandesrat Udo Landbauer (FPÖ) zeigte sich “beeindruckt von dem, was hier geleistet wurde”. Als passionierter Autofahrer räumte er ein: “Das geht sich dann auf der Straße nicht mehr aus”, wenn Wien und Graz so schnell verbunden sind.
4,2 Milliarden Euro für die Zukunft
Mit Gesamtkosten von 4,2 Milliarden Euro ist der Semmering-Basistunnel ein zentrales Element des 470 Kilometer langen Ausbaus der Südstrecke. Seit 2020 läuft die Auskleidung der beiden Röhren mit Beton, und ab Sommer 2025 beginnt die bahntechnische Ausstattung. Sobald die Züge 2030 durch den Tunnel rollen, wird der Ausbau der Südstrecke abgeschlossen sein.