Eine 23-jährige Brasilianerin kämpft in Colorado (USA) um ihr Leben.

Eine junge Frau in Colorado ist seit einigen Monaten gelähmt. Claudia de Albuquerque Celada ist eine 23-jährige Snowboarderin aus Brasilien, die für ein Arbeitsaustauschprogramm nach Aspen in den USA zog. Dort sollte sie ihren “Traumjob” nachgehen, das berichtet ihre Schwester Luisa dem portugiesischen Sender UOL. Doch seit Ende des vergangenen Jahres wurde aus dem Traum ein Albtraum.

Erst litt die 23-Jährige etwa an Schwindel oder Atembeschwerden, doch ihr Zustand verschlimmerte sich innerhalb von nur 24 Stunden: Plötzlich waren alle Muskeln ihres Körper gelähmt und sie musste im Krankenhaus beatmet werden. Zwei Wochen lang rätselten die Ärzte, woran es liegen könnte, ehe sie die Ursache entdeckten.  Botulismus, eine extrem seltene Infektion, die das Nervengewebe des Körpers angreift.

Die Dose, die der jungen Frau zum Verhängnis wurde, wurde genau untersucht. Sowohl in der Konserve, als auch im Blut der Frau wurde das Botulinumtox A nachgewiesen. Berichten zufolge hatte die Suppe beim Öffnen einen unguten Geruch, allerdings hatte sie kein Loch und war auch nicht beschädigt.

Kontaminierte Suppe

Freunde der leidenschaftlichen Wintersportlerin vermuten, dass sie sich den Infekt beim Verzehr kontaminierter Suppe zugezogen hat. Die Giftstoffe des Bakteriums C Botulinum greifen das Nervensystem an und kommen vor allem in Sardinen, Tomaten, Gurken oder Pesto vor. Ihre Schwester erzählt in dem Interview weiter: “Sie hat ihren Freunden eine Nachricht geschickt, dass sie zu ihrer Wohnung gehen sollen.” Als die Freunde dort ankamen, konnte Claudia kaum noch atmen und hatte bereits eine Gesichtslähmung.

Die Familie reiste umgehend in die USA, um an ihrer Seite zu sein. Auch das Gesundheitsamt wurde alarmiert. Nach Begutachtung des Falles wurde der allerdings als Einzelfall abgetan und festgestellt, dass “keine Gefahr für die Öffentlichkeit besteht”: In den letzten fünf Jahren wurden fünf Fälle von Botulismus bekannt, vier davon 2019 im Bundesstaat Colorado.

Lange Genesungsdauer

Mittlerweile Claudia de Albuquerque Celadaseit über 50 Tagen im Swedish Medical Center in Denver behandelt. Eine vollständige Heilung ist für die Frau allerdings nicht garantiert. Auch wenn nur fünf von 100 Erkrankten an dem Infekt sterben, kann es zu lebenslangen Behinderungen führen. Die vollständige Genesungsdauer beträgt zwischen sechs Monaten und einem ganzen Jahr.

Das stellt die Familie vor weitere Probleme. “Wir sind in einem fremden Land, sprechen eine andere Sprach”, klagt Luisa via Social Media. “Wir glauben, dass die Genesung in der Nähe von Familie und Freunden schneller erfolgt.” Noch dazu kommen mittlerweile extrem hohe Kosten aufgrund des langen ungeplanten Aufenthaltes in den Vereinigten Staaten auf. Zumindest hat das Krankenhaus angekündigt, die Kosten für eine Überstellung nach Brasilien zu übernehmen.

 

 

 

Doralice Goes ist ebenfalls eine Brasilianerin, die von der Erkrankung erfahren hat. Sie hat die Folgen des Infektes an ihrer eigenen Haut bereits miterlebt und beschreibt, dass über ein Jahr mit den Folgen der Erkrankung zu kämpfen hatte. „Wir müssen darüber reden und Verbraucher, Industrie und Krankenhäuser darauf aufmerksam machen, dass diese Krankheit heute existiert“, warnt die Leidensgenossin, die sich seit ihrer Heilung stark für die Verbesserung von Lebensmittelstandards einsetzt. 

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