Mit Wetten auf den Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl bei einer Prognosemarktfirma hat ein Mann 85 Millionen Dollar (80,2 Millionen Euro) verdient.  

Wie Chainanalysis, eine auf Blockchain-Geschäfte spezialisierte US-Analystenfirma, am Mittwoch (Ortszeit) der Nachrichtenagentur AFP sagte, gab der Mann auf dem auf Kryptowährung basierenden Prognosemarkt Polymarket mehrere Wetten auf Trumps Erfolg bei der Wahl vom 5. November ab.

Das “Wall Street Journal” berichtete, es handle sich um einen Franzosen und früheren Börsenhändler. Er habe seinen Vornamen mit Theo angegeben, der Veröffentlichung seines Nachnamens jedoch nicht zugestimmt. Vergangenen Monat hatte Polymarket mitgeteilt, dass ein französischer Nutzer eine große Summe auf Trumps Wahlsieg gesetzt habe.

Chainanalysis identifizierte nach eigenen Angaben elf Polymarkt-Accounts mit ähnlichen Charakteristiken. Auf sie sei zur selben Zeit eingezahlt worden, von ihnen seien zur selben Zeit Wetten abgegeben worden und sie seien zeitgleich geleert worden, erläuterte die Firma der AFP. Demnach hatte der Nutzer insgesamt 70 Millionen Dollar auf Trumps Wahlsieg gesetzt. Nach der Verkündung des Wahlergebnisses habe er das Geld zurückerhalten – und weitere 85 Millionen Dollar an Gewinn dazu.

Prognosemarkt 

Dem “Wall Street Journal” bestätigte der interviewte Franzose diese Gewinnsumme. Polymarket äußerte sich auf AFP-Anfrage zunächst nicht zu dem Fall.

Polymarket ist ein Prognosemarkt, auf dem Wetteinsätze nur in Kryptowährungen erlaubt sind. Wie bei anderen Wettplattformen war auch bei Polymarket Trump haushoher Favorit bei den Wahlwetten gewesen, obwohl Umfragen ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit seiner demokratischen Rivalin, Vizepräsidentin Kamala Harris, vermuten ließen.

US-Medien zufolge durchsuchte die US-Bundespolizei FBI am Mittwoch die Wohnung von Polymarket-Chef Shayne Coplan. Dabei seien sein Telefon und andere elektronische Geräte beschlagnahmt worden, schrieb die “New York Post”. Die Gründe der Durchsuchung waren demnach unklar. Von Polymarket hieß es gegenüber dem Nachrichtenportal “Axios”, es handle sich um “offensichtliche politische Vergeltung der scheidenden Regierung gegen Polymarket dafür, dass es einen Markt geboten hat, der den Ausgang der Präsidentschaftswahl 2024 korrekt vorausgesagt hat”.

Am Tag der nach Wahl hatte es geheißen, auf Wettgewinner winkten Auszahlungen an Tausende Teilnehmer mit einem Volumen von insgesamt etwa 450 Millionen Dollar. Diese Summe ging am 6. November auf Angaben von zwei der größten Online-Wettbörsen zurück: Polymarket, die sich an Nicht-Amerikaner wendet, und das in den USA ansässige Kalshi, das US-Bürger bedient. Kalshi zufolge gaben insgesamt 28.000 Kunden Wetten auf einen Sieg von Trunps demokratischer Rivalin Kamala Harris ab, 40.000 setzten auf den Republikaner Trump.

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