Inhaltlich geriet Kickls Rede beim FPÖ-Neujahrstreffen nach der Wahl wie jene vor der Wahl: Der FPÖ-Chef sagte dem “Klimakommunismus” abermals den Kampf an, ebenso einer seiner Meinung nach gescheiterten Migrationspolitik.
“Was es bei mir nicht gibt, ist eine Duldung einer Völkerwanderung unter falschem Etikett”, meinte der einstige Innenminister unter Türkis-Blau. In einer Regierung wolle die FPÖ eine “Rückführung auf diesen heiligen Kern des Asyls”. Die Zahlen seien “genau so hoch, wie unser Defizit zu hoch ist und deshalb brauchen wir auch hier den Nuller stehen”.
Einen Vorwurf will sich Kickl nicht gefallen lassen: “Ich lasse uns und ich lasse mir von niemandem eine Russland-Nähe unterstellen, weil es diese Russland-Nähe nicht gibt. Punkt. Aus. Fertig.” Was es hingegen gebe, sei eine “Neutralitätsnähe”. Geschmeichelt fühlt sich der FPÖ-Chef über die Einladung zur Amtseinführung von Donald Trump, die er aber nicht angenommen hat. “Er wird es verstehen. Er sagt ‘America first’ und ich sage ‘Österreich zuerst’.” Statt Kickl kommt die Abgeordnete Susanne Fürst.
“Ehrlichkeit” beim Thema Corona gefordert
Angesichts des Machtwechsels in den USA zeigte sich Kickl überzeugt davon, dass dort einige Dinge “ans Licht” kommen würden – und sprach konkret den Umgang mit der Coronapandemie an. “Corona ist, zusammengefasst, so etwas wie eine Verwundung der österreichischen Seele”, versprach er eine Aufarbeitung der heimischen Situation und forderte nicht nur bei diesem Thema “Ehrlichkeit” ein, wie er sie schon bei der Einladung der ÖVP zu Verhandlungen erwähnt hatte.
Kickl zeigte sich außerdem überzeugt davon, dass die “patriotischen Kräfte immer mehr und immer stärker werden”. “Wir werden niemand fragen und wir werden niemand um Erlaubnis bitten darum, ob wir unsere Kräfte bündeln dürfen”, meinte er. Der EU wiederum empfahl er eine Rückbesinnung auf alte Werte anstatt Bürokratie und eine “schrittweise Entmachtung der Mitgliedsstaaten”.