Strafen für Schimpfwörter sorgen für Ärger im Fahrerlager. Die Fahrer fordern von der FIA mehr Respekt und Klarheit. 

In der Formel 1 knallt es aktuell nicht nur auf der Strecke, sondern auch verbal zwischen Fahrern und der FIA. Ferrari-Pilot Charles Leclerc bekam nach dem Großen Preis von Mexiko eine Geldstrafe von 5.000 Euro aufgebrummt (plus weiteren 5.000 Euro auf Bewährung) – Grund: ein Schimpfwort in der Pressekonferenz. Die Fahrer-Gewerkschaft reagierte prompt und fordert nun eine Überprüfung solcher Strafen und mehr Fingerspitzengefühl von der FIA. 

Max Verstappen: Genervt von Sprachregeln der FIA

“Es gibt einen Unterschied zwischen Fluchen, das darauf abzielt, andere zu beleidigen, und eher beiläufigem Fluchen, das man zum Beispiel zur Beschreibung von schlechtem Wetter oder eines leblosen Objekts wie einem F1-Auto oder einer Fahrsituation verwenden könnte”, heißt es in einem Post auf Instagram. 

Leclerc ist nicht der Einzige, der unter den strengen Vorgaben der FIA leidet. Schon im September zeigte sich Max Verstappen nach einem verbalen Ausrutscher in Singapur genervt: Auch er wurde für ein Schimpfwort sanktioniert und muss als „Strafe“ gemeinnützige Arbeit leisten. Der Weltmeister ging sogar so weit, öffentlich über einen vorzeitigen Rücktritt nachzudenken: „Für mich ist das keine Art, im Sport weiterzumachen,“ ließ er durchblicken

FIA und der „Sittenwächter“-Anspruch: Reaktionen aus dem Fahrerlager

FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem verteidigt die Maßnahmen und fordert eine gepflegte Sprache. Er wolle verhindern, dass die Fahrer „wie Rapper“ klingen. Doch viele Fahrer empfinden diese Kontrolle als überzogen und haben inzwischen genug von den Sanktionen und Regeln. Die Gewerkschaft fordert Klarheit darüber, wohin die Geldstrafen eigentlich fließen.

“Wir fordern den FIA-Präsidenten auf, auch seinen eigenen Ton und seine Sprache zu überdenken, wenn er mit unseren Fahrern oder über sie spricht. Unsere Mitglieder sind erwachsene Menschen, die es nicht nötig haben, über die Medien Anweisungen über so triviale Dinge wie das Tragen von Schmuck und Unterhosen zu erhalten”, heißt es weiter. Die Unterwäsche-Debatte löste 2022 Empörung aus. Aus Protest trug Sebastian Vettel in Miami demonstrativ seine Unterhose über dem Rennanzug.

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