Normalisierung des Verkehrs ab Dienstagmittag. Die Gewerkschaft Verdi nimmt andere Bereiche mit öffentlichen Beschäftigten ins Visier. Scharfe Kritik aus Luftfahrt-Branche in Österreich!

Nach dem großen Warnstreik an 13 größeren deutschen Flughäfen nimmt die Gewerkschaft Verdi wieder andere Bereiche des öffentlichen Dienstes ins Visier. Für die nächsten Tage sind zehntausende öffentlich Beschäftigte von der Müllabfuhr bis zu den Wasserstraßen zu weiteren Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Im Gegensatz zum heutigen Montag kommt es dann also nicht mehr zu massiven Problemen für ausländische Reisende, wie etwa aus Österreich.

Am Montag waren seit 0.00 Uhr Luftfahrt-Beschäftigte aus dem öffentlichen Dienst der Flughafenbetreiber, den Bodenverkehrsdiensten und den Luftsicherheitsbereichen in verschiedenen Tarifkonflikten im Ausstand. Der Warnstreik sollte 24 Stunden dauern. Auch Flüge von und nach Österreich sind betroffen.

Zahlreiche Österreich-Flüge abgesagt

Zwischen Wien und deutschen Flughäfen fallen am Montag 45 Flüge aus, bestätigte der Flughafen Wien der APA am Vormittag. Auch zahlreiche Flüge zwischen deutschen Airports und Graz, Salzburg, Linz, Innsbruck und Klagenfurt waren betroffen.

Scharfe Kritik an den Streiks in Deutschland kommt deshalb vom Dachverband der Luftfahrtbranche in Österreich, AviationIndustry Austria (AIA). “Es zeigt sich einmal mehr, dass Gewerkschaften jedes Augenmaß beim Einsatz ihrer schärfsten Waffe, nämlich einem Streik, verloren haben” sagte AIA-Geschäftsführer Peter Malanik am Montagnachmittag in einer Mitteilung. “Denn der Grund dieses Streiks ist ein Tarifkonflikt in einem Bereich, der nichts mit der Luftverkehrswirtschaft zu tun hat – und schon gar nichts mit den Flügen der Austrian Airlines nach Deutschland, die ebenso massiv betroffen sind.

Verdi-Chef “maximal verärgert”

“Maximale Verärgerung” herrscht laut Verdi-Gewerkschaftschef Frank Werneke auch unter den Streikenden, weil die Arbeitgeber immer noch kein Angebot vorgelegt hätten und weiter mauern würden. “Die öffentlichen Arbeitgeber sollten wissen, dass wir durchsetzungsfähig sind. Das wird in den kommenden Tagen noch einmal deutlich gemacht.”

Normalisierung im Laufe des Dienstags

Die Lufthansa wie auch andere Gesellschaften streben für den Dienstag einen möglichst reibungslosen Neustart an. Flugzeuge würden entsprechend positioniert und Dienstpläne angepasst, teilte der Konzern mit. Der Flugbetrieb werde sich im Laufe des Tages normalisieren, sagte ein Sprecher des Frankfurter Betreibers Fraport. In der Früh kann es noch zu Verzögerungen kommen.

Leere Terminals, wütende Passagiere

Der zum Teil schon am Vortag begonnene Warnstreik an 13 deutschen Flughäfen hat am Montag große Teile des Flugverkehrs lahmgelegt. An den Flughäfen blieben die Abflughallen leer, weil die meisten Passagiere rechtzeitig von den Aktionen gehört hatten. Allein am größten deutschen Airport in Frankfurt wurden 1.070 Starts und Landungen gestrichen.

Dem Flughafenverband ADV zufolge sind deutschlandweit mindestens 3.500 Flüge ausgefallen und 560.000 Passagiere nicht an ihr Ziel gekommen. Bei der Deutschen Flugsicherung (DFS) wurde für Montag mit 3.900 Instrumentenflügen ein deutlicher Rückgang im Luftraum um rund 60 Prozent registriert, wie ein Sprecher in Langen berichtet. Die meisten verbliebenen Flugbewegungen waren Überflüge ohne Start oder Landung in Deutschland.

Einige Flüge verlagert

Bestreikt wurden die Flughäfen Frankfurt, München, Berlin, Hamburg, Hannover, Bremen, Düsseldorf, Dortmund, Köln/Bonn, Leipzig/Halle und Stuttgart. An den Airports Weeze bei Düsseldorf und Karlsruhe/Baden-Baden waren nur die Beschäftigten des Luftsicherheitsbereichs zum Ausstand aufgerufen. Der Warnstreik sollte an einzelnen Flughäfen bis in die frühen Morgenstunden dauern.

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