Das Parlament verschärft ab 2026 die Tierhaltungsregeln massiv – das betrifft auch “Frauerln” und “Herrln”. 

Lange hat‘s gedauert, am Donnerstag war es dann so weit: Der Nationalrat beschloss eine Verschärfung des bundesweiten Tierschutzgesetzes – und das betrifft viele Tierbesitzerinnen und -besitzer: Denn ab 1. Juli 2026 müssen sie alle eine sogenannten Sachkundenachweis erbringen, das gilt für die Halter von Hunden, Amphibien, Reptilien und Papageienvögeln. Das bedeutet, dass der Besuch eines Kurses im Ausmaß von mindestens vier Unterrichtseinheiten nachzuweisen ist. Bei Hunden ist zusätzlich eine zweistündige Praxiseinheit vorgeschrieben. Für bestehende Halterinnen und Halter wird es eine Übergangsregelung in der Verordnung geben, die noch ausgearbeitet wird. Dies soll laut Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) dazu dienen, dass der Kauf eines entsprechenden Tiers nicht spontan sondern erst nach guter Überlegung erfolgt.
 

Keine Möpse mehr?

Doch das ist nicht alles: So kann der zuständige Minister künftig per Verordnung etwa besonders mit Qualzuchtsymptomen belastete Rassen auch ganz von der Zucht ausschließen, das könne Hunderassen wie Möpse oder Bulldoggen betreffen. Außerdem brauchen Züchter bei der Überschreitung von bestimmten Grenzwerten eine Bewilligung. Schlagend wird dies, wenn pro Jahr mehr als zwei Würfe Hundewelpen oder drei Würfe Katzenwelpen abgegeben werden.

Keine Hundebeschneidungen im Ausland mehr

Das Verbot der Verbringung von Hunden ins Ausland zur Vornahme von in Österreich verbotenen Eingriffen wird auf alle Tiere ausgedehnt. Strafbar ist auch, wer Tiere vor dem artspezifischen Absetzalter vom Muttertier trennt, erwirbt oder durch einen anderen erwerben lässt – dies gilt auch dann, wenn der Erwerb im Ausland erfolgt.

Während alle Tierschutzorganisationen das Gesetz loben, geht die FPÖ auf die Barrikaden: So sah der Freiheitliche Alois Kainz die Einwände von Züchtern und Haltern nicht berücksichtigt. Die SPÖ vermisste ein Aus für Vollspaltenböden in der Schweinehaltung und kritisierte, dass zu viele Regelungen per Verordnung des Ministers getroffen würden. NEOS-Mandatarin Katharina Werner kritisierte, dass auf Druck des Bauernbunds andere Regeln für Heim-als für Nutztiere gelten.

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