Das Wochenende hatten sie noch gemeinsam verbracht, inklusive romantischem Sonntagsbrunch im Prater – bis zu 1.500 Euro soll der 45-jährige Ingo S. (Finanzbeamter bzw. Vertragsbediensteter in einer Servicestelle des Finanzamtes in Wien) für solche Liebesdates mit einem 16-jährigen Bulgaren samt Übernachtung und Sex-Spielen in der Wohnung des Freiers hingeblättert haben. Eingefädelt wurden die Treffen vom Bruder des Strichers.
Tatzeit noch nicht festgelegt
Warum der gebürtige Linzer Montagfrüh – oder in der Nacht davor, die Tatzeit ist noch nicht festgelegt – so durchdrehte, dass er N.P. mit 50 Axt-Hieben regelrecht „zerfleischte“ – wie er später seiner Anwältin Astrid Wagner gestand, ist noch völlig unklar. An die Horror-Tat selbst kann sich Ingo S. nach eigenen Angaben nicht erinnern.
Nur dass er Alkohol und Crystal Meth zu sich genommen habe, ist dem zarten, aber durchtrainierten Mann noch erinnerlich – dann: Blackout.
Mit einem Mietauto fuhr der voll Zugedröhnte zu seiner Schwester nach Linz, die ihn überzeugte, sich zu stellen. Auf der nächsten Inspektion gab er dann an: „Da ist eine Leiche in meiner Wohnung in Wien.“
Lover nicht mehr zu halten
Verstümmelt. Sondereinheiten rasten zur Bloch-Bauer-Promenade, um Nachschau zu halten und stießen dort in einer der schicken Unterkünfte nahe dem Schweizergarten auf das verstümmelte und zerhackte Opfer. Über das Motiv hat sich der Mandant von Staranwältin Wagner noch nicht geäußert – in der Szene indes hält sich das Gerücht, dass die Bulgaren den schwer verliebten Finanzbeamten bis zum letzten Cent ausgenommen haben, bis er zuletzt sogar seine teure Wohnung gekündigt habe. Doch ohne Geld war der Lover nicht mehr zu halten: Das Adieu im Vorzimmer endete in einem Blutbad. Es gilt die Unschuldsvermutung.Wie der Polit-Kommentator R.Z. (der die 62-jährige Gynäkologin in Hernals erschlagen hat) liegt auch der mutmaßlicher Axt-Täter nach einem Suizid-Versuch im Häfen seit Freitag in einem Krankenhaus.