Sollten alle Verhandlungen scheitern.

Laut aussprechen will es kaum einer und doch reden in den Parteien immer mehr – hinter vorgehaltener Hand – darüber. Die Rede ist vom totalen Chaos – wenn sämtliche Koalitionstalks zwischen ÖVP, SPÖ und Neos sowie ÖVP und FPÖ scheitern – mit anschließenden Neuwahlen irgendwann 2025.

Das Kalkül von FPÖ-Boss Herbert Kickl in so einem Szenario wäre nicht schwer zu durchschauen: Er könnte das Lied vom ewigen Märtyrer – „alle“ hätten versucht, ihn zu „verhindern“ – singen und so auf eine maximale Mobilisierung der Wütenden hoffen.

Die ÖVP wiederum könnte auf die ultimative Zuspitzung – Kickl oder wir – setzen und sich so ausrechnen, dass sie damit noch weitere Stimmen von einstigen Wählern der SPÖ, Neos und Grünen erhalten könnte, um die FPÖ auf Platz 1 zu verhindern. In SPÖ-Kreisen glaubt man, dass diese Strategie nur aufgehen könnte, wenn die ÖVP die „FPÖ an sich ausschließt und nicht nur Kickl“. Sicher wäre nur, dass in diesem Neuwahl-Szenario die SPÖ ziemlich schlechte Karten in der Hand hätte. Und das könnte – im Fall, dass das SPÖ-Haus lichterloh brennt – plötzlich die Rufe nach Ex-SPÖ-Kanzler Christian Kern lauter werden lassen.

Er hätte wohl tatsächlich gute Chancen in einem Duell gegen Herbert Kickl zu punkten und ziemlich viele Wähler von Neos, Grün und sogar einige der ÖVP anzusprechen. In diesem Fall – glauben zumindest ÖVP-Insider – könnten Kreise der ÖVP versuchen. Ex-Kanzler Sebastian Kurz als ÖVP-Spitzenkandidat ins Rennen zu schicken und einen KKK-Kampf auszulösen.

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