Das am Wochenende mit dem Schwerpunkt Demokratie ins Finale gehende Festival Tangente St. Pölten hat sich kurz vor dem Ende mit einer Performance am Rathausplatz Kritik von regionalpolitischer Seite zugezogen.

ÖVP und FPÖ störten sich am Freitag in Aussendungen an einer Saugglocke in Übergröße, die als Fahnenständer für eine Österreich-Flagge dient. Die Freiheitlichen kündigten auch eine Anzeige an. Von Veranstalter-Seite wurde u.a. auf satirische Methoden verwiesen.

Seit Donnerstag gastiert das experimentelle Theater-Performance-Kollektiv God’s Entertainment auf dem Rathausplatz der niederösterreichischen Landeshauptstadt. Bei freiem Eintritt wird “Zusammen oder getrennt? Eine Wahlkampf-Performance” gezeigt. Beinhaltet ist dabei auch der von den Parteien angesprochene ungewöhnliche Fahnenständer samt Österreichflagge.

“Deplatziert und spaltend” 

Die Saugglocke – in den Aussendungen auch als Pömpel bezeichnet – als Fahnenständer sei “schlicht deplatziert und spaltend”, kritisierte die St. Pöltner Volkspartei. “Unsere Fahne und somit unser Land mit Fäkalien und einem verstopften Klo in Verbindung zu bringen, hat nichts mit Kunst zu tun”, befand der St. Pöltner FPÖ-Landtagsabgeordnete Martin Antauer. Von FPÖ-Stadtrat Klaus Otzelberger wurde eine Anzeige angekündigt.

Seitens der Veranstalter wurde auf Anfrage darauf verwiesen, dass God’s Entertainment Österreich zum Patienten mache. Versucht werde, diesen “in seiner Vielfalt ganzheitlich zu umsorgen”, das Kollektiv bediene sich “dabei auch satirischer Methoden”. “Ob zusammen oder getrennt wird dabei nicht aufgelöst, der fragende Zugang von God’s Entertainment stellt in prozessualer Herangehensweise das ‘oder’ ins Zentrum. Eine Antwort gibt ihr Kunstwerk nicht, es lädt die vielfältige Stadtgesellschaft auf spielerische Art und Weise zum demokratischen Mitmachen ein”, hieß es in einer der APA übermittelten Stellungnahme.

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