Die Doskozil-SPÖ wird die Burgenland-Wahl zwar gewinnen, muss aber trotzdem zittern.
In knapp drei Wochen schreiten die Wähler im Burgenland zu den Urnen, um einen neuen Landtag zu wählen. Prognosen sind deshalb schwierig, weil es im Burgenland “kaum ernst zu nehmende Umfragen” gebe.
“Klar” ist für Polit-Berater Thomas Hofer, dass die SPÖ mit Doskozil so stark ist, “dass sie klare Nummer eins bleiben wird”. Die entscheidende Frage werde sein, ob die SPÖ das 18. Mandat im 36 Sitze starken Landtag halten wird können. Dann könnte niemand gegen die Sozialdemokratie regieren, ergänzte Meinungsforscher Peter Hajek: “Wenn sie das 18. Mandat aber verlieren sollten und die Grünen aus dem Landtag herausfallen, und es nur einen Drei-Parteien-Landtag gibt, dann ist Blau-Schwarz natürlich arithmetisch möglich.”
Nur drei Parteien im Landtag
Die Relevanz des Grünen Einzugs oder Nicht-Einzugs betonte auch Thomas Hofer. Diese Frage könne “sehr knapp werden”, sagte der Experte mit Blick auf das Grüne Ergebnis bei der Landtagswahl in der Steiermark. Für potenzielle Mandatsmehrheiten werde auch das Abschneiden von NEOS und der “Liste Hausverstand”, denen so gut wie keine Chancen auf einen Einzug zugestanden werden, relevant sein. Es gehe darum, “wie viele Prozentpunkte rausgenommen werden, die nicht mandatsbegründend sein werden”, so Hofer. “In dem Moment, wo die Grünen drinnen sind, ist es für Doskozil entspannter, weil dann an ihm vorbei keine Koalition möglich ist.
Wenn aber die Grünen draußen bleiben und die SPÖ knapp das 18. Mandat verliert, dann ist die Chance gegeben, dass es mit Norbert Hofer den nächsten blauen Landeshauptmann gibt.” Freilich könnte die SPÖ unter Doskozil im Burgenland auch jederzeit mit der FPÖ koalieren, “da hätte er (Doskozil, Anm.) keinen Schmerz”. Hajek hält aber auch das Erreichen der “Absoluten” für die SPÖ für “machbar” – “ob das gelingt, wird man erst am Wahlabend sehen”.
Schwierig ist die Ausgangslage für die Grünen und die NEOS auch nach Ansicht Bachmayers. Beide Parteien müssten um den Einzug in den Landtag zittern, wofür landesweit vier Prozent der Stimmen oder ein Grundmandat notwendig sind. Zudem drohen sie im Dreikampf zwischen SPÖ, ÖVP und FPÖ unter die Räder zu kommen, sagte er.