Die Ernennung der ehemaligen Staatsanwältin Linda Poppenwimmer zur neuen Justizministerin wäre ein Polit-Hammer erster Güte.
Schon seit längerem wird eine parteilose Variante im Justizministerium als Nachfolge der grünen Noch-Ministerin Alma Zadic gehandelt. Tatsächlich gehandelt wird eine Top-Juristin, deren Ernennung für Aufsehen sorgen würde, nämlich Linda Poppenwimmer. Justizinsidern ist die nunmehrige Anwältin in der renommierten Kanzlei Ainedter wohlbekannt: Poppenwimmer war Staatsanwältin in der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) gewesen, hatte dann aber die Seiten gewechselt, sich karenzieren lassen und ist seitdem für die Kanzlei Ainedter als “Rechtsanwältin in ständiger Substitution” tätig.
Poppenwimmer war vor knapp drei Jahren in den Korruptions-U-Ausschuss geladen worden, und zwar auf Wunsch der ÖVP. Sie hatte damals die WKStA-Chefetage attackiert und ihr eine politische Schlagseite attestiert. Poppenwimmer war daraufhin von der Opposition als ÖVP-U-Boot in der WKStA bezeichnet worden – was sie selbst entschieden zurückwies: “Ich bin weder Maulwurf, noch Spitzel noch ein Trojanisches Pferd”, hatte sie damals betont.
Poppenwimmer ist allerdings nicht die einzige parteilose Persönlichkeit, die für den Job gehandelt wird: Daneben gelten auch der Präsident der Finanzprokuratur, Wolfgang Peschorn, sowie die ehemalige Richter-Präsidentin Sabine Matejka als ministrabel. Matejka war allerdings Erstgereihte bei der Besetzung des Bundesverwaltungsgerichtes gewesen – war es aber wegen des Widerstands der ÖVP nicht geworden.