Der Biochemiker und ehemalige Wissenschaftsminister Hans Tuppy ist im Alter von 99 Jahren gestorben, wie das Bildungsministerium am Mittwoch in einer Aussendung bekannt gab.
Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) würdigte Tuppy als “großartigen Denker und Visionär”. Am 22. Juli hätte der gebürtige Wiener seinen 100. Geburtstag gehabt, laut Pate ist er bereits am 24. April verstorben.
Tuppy hat eine bemerkenswerte hochschulpolitische Karriere absolviert, als Forscher international reüssiert und war Rektor der Universität Wien, Präsident des Wissenschaftsfonds FWF und der Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Im Jahr 1987 wurde er von der ÖVP zum Wissenschaftsminister berufen, als solcher wirkte er bis 1989 in der Regierung unter Franz Vranitzky (SPÖ) mit. Sein breites wissenschaftliches Oeuvre reichte von der Aufklärung der Insulin-Struktur bis zur Biochemie der Blutgruppensubstanzen. Mit dem Ableben Tuppys verliert Österreich eine renommierte Forschungspersönlichkeit, die auch das Wissenschaftssystem des Landes über viele Jahrzehnte maßgeblich mitprägte.