Die NEOS wollen bei den niederösterreichischen Gemeinderatswahlen am 26. Jänner 2025 in 52 von 568 möglichen Kommunen antreten.  

Bei den Urnengängen 2020 waren es 37 von 567. Insgesamt gehen rund 300 Kandidaten ins Rennen, sagte die Landesparteivorsitzende Indra Collini in einer Pressekonferenz am Donnerstag. Als Kandidatin präsentiert wurde Ex-ÖVP-Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky, die in ihrer Wohnsitzgemeinde Purkersdorf (Bezirk St. Pölten) auf Listenplatz fünf antritt.

Ziel ist laut Collini, in allen Gemeinden, in denen die NEOS kandidieren, den Einzug in den Gemeinderat zu schaffen. Zu den 47 nach der Landesmitgliederversammlung im November fixierten Teams seien noch fünf dazugekommen, sagte die Landesparteichefin vor dem Ende der Einreichfrist für Wahlvorschläge morgen, Freitag, um 12.00 Uhr. Collini sieht ein “gewaltiges Wachstum” im Vergleich zu 2020 bei der Anzahl der Gemeinden, in denen die NEOS an den Start gehen. Beim erstmaligen Antreten 2015 hatten die Pinken in 45 von möglichen 570 Kommunen kandidiert. Derzeit sind die NEOS in insgesamt 34 Gemeinderäten im Bundesland vertreten.

Kdolsky mit Fokus auf wohnortnahe Gesundheitsversorgung

In Purkersdorf will sich Kdolsky künftig auf Gemeindeebene mit dem Ausbau der wohnortnahen Gesundheitsversorgung beschäftigen und ein Konzept entwickeln. “Die ÖVP befindet sich mittlerweile am rechten Rand. Dass das nicht mehr meine Heimat ist, habe ich mit meinem Austritt deutlich gemacht”, erklärte die Ärztin. Sie wurde von den Pinken in den Koalitionsverhandlungen für das Thema Gesundheit nominiert und glaubt daran, “dass es zu einem positiven Ergebnis kommt”. NEOS-Mitglied sei sie nicht, sagte Kdolsky, die eine Rückkehr in die Bundespolitik auf Nachfrage ausschloss.

Zur aktuellen Diskussion um die Auflassung von Krankenhausstandorten in Niederösterreich meinte die 62-Jährige: “Es geht nicht um eine Schließung, es geht um eine Umwandlung” in Richtung einer “moderneren Struktur”. Als Beispiele nannte sie Primärversorgungseinheiten und Tageskliniken. An jenen Standorten, für die laut einem Expertenpapier eine Schließung empfohlen wird, würden die für die Qualität nötigen Fallzahlen nicht erreicht. 27 Spitäler seien “einfach zu viel”, sagte die ehemalige Chefin der früheren NÖ Landeskliniken-Holding.

In einigen der Kommunen, in denen die NEOS derzeit im Gemeinderat vertreten sind, werden die Pinken am 26. Jänner 2025 nicht mehr auf dem Stimmzettel stehen: Das ist in Gerasdorf bei Wien (Bezirk Korneuburg), Tulbing (Bezirk Tulln) und Mistelbach der Fall. In der Weinviertler Bezirksstadt tritt laut Medienberichten ein bisheriger pinker Stadtrat für die ÖVP an. In anderen Gemeinden, darunter die Bezirkshauptstädte Melk und Scheibbs, wurde nicht die nötige “Mannschaftsstärke” für ein Antreten erreicht, hieß es. In Pressbaum (Bezirk St. Pölten) und Deutsch-Wagram (Bezirk Gänserndorf) werden ÖVP-Gemeinderäte für die NEOS kandidieren. In Berndorf (Bezirk Baden) tritt eine Mandatarin, die aus der SPÖ ausgetreten ist, für die Pinken an.

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