Er war Influencer für die AfD und die SS Adolf Hitlers soll sein Vorbild gewesen sein.
Es geht um Erik Ahrens. Influencer und bestens vernetzt in den rechten Kreisen – von Deutschland bis Österreich.
Im November 2023 offenbarte er bei einem Abendessen in Athen einen Teil seiner Gedankenwelt – und wurde dabei heimlich gefilmt. Drei Stunden lang wird er gefilmt und weiß nichts davon. Von fremden Ohren will er sich eigentlich fernhalten. Doch an diesem Abend gelingt ihm das nicht. Die Kamera läuft. Ahrens wird in eine Falle gelockt. Der Mann, der die Kamera hält, wurde Ahrens als potenzieller Investor vorgestellt, ein reicher Erbe mit Hang zum Rechten – in Wahrheit ist er ein britischer Aktivist der Organisation “Hope Not Hate”, wie Recherchen des “Standard” zeigen. Ein Recherche -Kollektiv aus besagter Organisation “Hope Not Hate”, “Standard”, “Spiegel” und des britischen “Guardian” führten Undercover-Aktionen gegen Ahrens durch, lockten ihn dabei auch in die Athen-Falle und filmten ihn:
So wird Ahrens vom Recherchekollektiv zitiert:
– “Meine Vision ist, eines Tages in Deutschland zur Wahl anzutreten, wie Trump es getan hat.”
– “Eine populistische Bewegung rund um eine Person, das gab es seit 100 Jahren nicht. Wahrscheinlich werde ich diese Rolle übernehmen müssen.”
– “Die SS war die Elite.”
– “Wir wollen, dass die Öffentlichkeit davon nichts weiß”, sagte er.
Verbindungen nach Österreich
Die Spuren von Ahrens, der den AfD-Spitzenkandidaten zur EU-Wahl, Maximilian Krah, im Netz groß machte, führen auch nach Österreich, genauer gesagt nach Wien. In Wien soll er im Sommer die Firma Gedankensturm FlexCo eintragen haben lassen. Eingemietet hat sich Ahrens laut Firmenbuch in einem Haus, das der Vereinigung Kriminaldienst Österreich gehört. Mittlerweile soll sich das geändert haben. Ahrens taucht auch immer wieder im Zusammenhang mit dem Martin Sellner von den Identitären auf. Zusammen haben die beiden diverse Auftritte absolviert und wohl Projekte angestoßen. Auch freiheitliche Landespolitiker sollen auf einer Veranstaltung gewesen sein, bei der auch Ahrens auftrat, wie der “Standard” recherchierte.