Eine Studie hat in mehreren europäischen Städten hohe Feinstaubkonzentrationen festgestellt.

Der World Air Quality Report 2024, der Schweizer Luftqualitätsfirma „IQAir“, hat sich mit Feinstaubpartikeln der Klasse PM2.5 (Anm. PM = Particulate Matter) befasst. dabei handelt es sich um einen der kleinsten, aber gefährlichsten Luftschadstoffe. Diese entstehen durch Staub, Rauch oder Abgase. Die Partikel können die Abwehrmechanismen des Körpers umgehen. So gelangen sie bis in die Lunge oder den Blutkreislauf.

Schätzungen zufolge starben im Jahr 2022 357.000 Menschen in Europa an den Folgen der Luftverschmutzung. Die meisten Todesfälle könnten auf Feinstaubbelastung zurückgeführt werden. 

Europas schlimmste Luftverschmutzung in DIESER Stadt

In Sarajevo wurde eine Feinstaubkonzentration von 30,8 Mikrogramm pro Kubikmeter (µg/m³) gemessen, mehr als doppelt so hoch wie der von der WHO empfohlene Tagesgrenzwert von 15 µg/m³. Diese hohe Belastung stellt ein Gesundheitsrisiko für empfindliche Gruppen wie Kinder, ältere Menschen und chronisch Kranke dar. Auf Platz zwei der Städte mit der höchsten Feinstaubbelastung folgt Skopje, gefolgt von Belgrad auf Platz drei. Die EU hat strengere Luftqualitätsvorschriften erlassen, die bis 2024 umgesetzt werden sollen, um die Schadstoffwerte an weltweite Gesundheitsstandards anzupassen. 

Ranking: In diesen europäischen Städten ist die Luft am schlechtesten:

  1. Sarajevo (Bosnien-Herzegowina)
  2. Skopije (Nordmazedonien)
  3. Belgrad (Serbien)
  4. Podgorica (Montenegro)
  5. Bukarest (Rumänien)
  6. Ljubljana (Slowenien)
  7. Nikosia (Zypern)
  8. Chişinău (Moldawien)
  9. Tirana (Albanien)
  10. Pristina (Kosovo)
  11. Zagreb (Kroatien)
  12. Warschau (Polen)
  13. Budapest (Ungarn)
  14. Bratislava (Slowakei)
  15. Prag (Tschechien) 

Luftverschmutzung: Asien führt das Ranking an

Laut dem World Air Quality Report 2024 befinden sich 19 der 20 am stärksten mit Feinstaub (PM2.5) belasteten Städte weltweit in Asien, davon 13 allein in Indien. Der einzige Ausreißer ist N’Djamena, die Hauptstadt des zentralafrikanischen Landes Tschad.

Indien, das bevölkerungsreichste Land der Welt, leidet besonders unter Luftverschmutzung infolge wirtschaftlichen Wachstums, das stark auf Kohle basiert, sowie dichter Verkehrsinfrastruktur in Megastädten. Spitzenreiter ist die Industriestadt Byrnihat, die mit einem PM2.5-Wert von 128,2 Mikrogramm pro Kubikmeter den WHO-Richtwert von 5 um das 25-Fache übersteigt. Bewohner wie Suman Momin klagen über schlechte Sicht, brennende Augen und ständige Maskenpflicht im Alltag.

Neben Indien sind vier Städte aus Pakistan, eine aus China und eine aus Kasachstan auf der Liste vertreten. In Nordamerika liegen die am stärksten belasteten Städte allesamt in Kalifornien, unter anderem Ontario, Bloomington und Huntington Park.

Die Autoren fordern weltweit mehr Investitionen in erneuerbare Energien, strengere Emissionsgrenzen und umfassendere Luftüberwachung. „Luftqualitätsdaten retten Leben“, betont IQAir-Chef Frank Hammes, der Regierungen auffordert, sofort zu handeln.

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