Donald Trumps Zollpolitik sorgt für Börsen-Beben rund um die Welt. Indes schlug die EU-Kommission vor, Gegenzölle von 25 Prozent einzuführen. 

Börsenkrach. Mit nur einer Tabelle hat US-Präsident Donald Trump mehr als zwei Billionen Euro Börsenwert vernichtet. Am Montag ging das Kurs-Massaker weiter – der Euro-Stoxx-50 fiel auf den tiefsten Stand seit August 2024 und schloss satte 4,55 Prozent im Minus. Seit Donnerstag ist er damit um mehr als zwölf Prozent abgetaucht. In Frankfurt rasselte der DAX um 4,13 Prozent nach unten – zunächst war der deutsche Leitindex im Frühhandel sogar über 10 Prozent abgesackt. Der Londoner FTSE-100 gab zum Sitzungsende um 4,38 Prozent nach. Der ATX verlor 3,70 Prozent und ist damit auf dem tiefsten Stand seit Anfang Jänner.

Panik-Montag. Der japanische Nikkei-Index verlor 8%. In Taiwan am Handelsplatz in Taipeh stürzten die Kurse im Schnitt um 9,7 % – größtes Minus aller Zeiten. Die Börse in Hongkong schloss mit mehr als 13 % im Minus. Größter Verlust seit fast 30 Jahren. Dieser „schwarze Montag“ war der schlimmste Handelstag für die Börsen in Asien überhaupt.

Achterbahn-Kurse an der Wall Street

Tiefrot. Auch die US-Börsen waren am Montag überwiegend im Minus. Der Dow Jones sackte anfangs um weitere 3,8 % ab. Der breiter gestreute S&P-500 verlor im Frühhandel sogar 4% und der Tech-Index Nasdaq Composite stürzte um 4,2% ab. Allerdings drehte der Kurs zwischenzeitlich sogar ins Plus, nachdem der US-Sender CNBC fälschlicherweise berichtete, dass das Weiße Haus eine 90-tägige Zollpause erwäge. Am Ende schlossen der Dow Jones mit einem Minus von 0,91 Prozent. S&P-500 verlor 0,23 Prozent. Der Nasdaq Composite ging sogar mit einem kleinen Plus von 0,10 Prozent aus dem Handel.

Milliardäre verlieren Vermögen wegen Trump

Schwankungen. Trotz der extrem volatilen Kurse zeigte sich Trump am Abend wenig einsichtig. Er erklärte, dass er keine Aussetzung der Zölle erwäge. Für Gespräche sei er aber bereit. Wenig begeistert von der Zollpolitik dürften hingegen viele US-Milliardäre sein. Allein Meta-CEO Mark Zuckerberg verlor in der Nacht auf Freitag 18 Milliarden Euro Vermögen. 

EU-Kommission will 25-Prozent-Gegenzölle

Als Reaktion auf bereits von den USA in Kraft gesetzte Sonderzölle auf Stahl und Aluminium plant die Europäische Kommission Gegenzölle von 25 Prozent auf zahlreiche US-Produkte. Das geht aus einem Dokument hervor, das die Nachrichtenagentur Reuters am Montag einsehen konnte. Einige Abgaben sollen ab dem 16. Mai erhoben werden, andere erst ab dem 1. Dezember.

Die Produkte sind breit gefächert, dazu gehören Diamanten, Eier, Zahnseide, Würstchen und Geflügel, später dann auch Mandeln und Sojabohnen. Ursprünglich waren auch Zölle auf Bourbon-Whiskey, Wein und Milchprodukte angedacht worden.

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