Die Pegel des Sees liegen derzeit 30 Zentimeter unter dem Durchschnitt. Algen am Ufer sorgen laut Medienbericht an manchen Stellen für üblen Geruch.
Nach dem Grünen See in der Steiermark – er ist einer der beliebtesten Freizeit- und Erholungsseen in Österreich – trocknet nun der nächste See aus. Der Bodensee-Pegel liegt derzeit bei niedrigen 277 Zentimetern in Vorarlberg. Das sind 30 Zentimeter als im Durchschnitt für den 5. April.
In Konstanz (Deutschland) ist das Wasser 70 Zentimeter niedriger als zur gleichen Zeit im vergangenen Jahr, berichtet „Bild“. „Aktuell liegt der Wasserstand bei 2,73 Metern. Für diese Jahreszeit ist das sehr gering. In den 1980er-Jahren gab es ähnlich niedrige Wasserstände“, sagt André Postel, der Sprecher des Landesamtes für Umweltschutz Baden-Württemberg (LUBW) gegenüber der deutschen Zeitung. Für Anwohner und Touristen sei der niedrige Pegelstand ziemlich unerfreulich. So berichtet laut „Bild“ eine Frau aus Konstanz: „An der Rheinbrücke ist das Wasser rund zehn Meter vom Ufer zurückgewichen. Es stinkt widerlich.“
Das Niedrigwasser am Bodensee hinterlasse stellenweise hässliche Uferstreifen mit Geröll, Schlick und übel riechenden Algen. Ausflugsschiffe könnten derzeit nicht mehr überall anlegen. So sagt Philemon Diggelmann vom Umweltamt des Schweizer Kantons Thurgau, dass der Hafen von Mannenbach am Untersee, rund zwölf Kilometer westlich von Konstanz, ausgetrocknet sei.
Keine Probleme für die Schifffahrt
Laut Alessandro Rupp, Geschäftsführer der Vorarlberg Lines, könne derzeit nur der Hafen in Langenargen vorläufig nicht angefahren werden, wie „ORF Vorarlberg“ berichtet. In anderen Häfen könnten demnach nur gewisse Stege nicht genutzt werden. In Bregenz müssen die Schiffe aufgrund des Niedrigwassers rückwärts fahren, denn im Hafen wird aktuell nicht gedreht.
Die Vorarlberg Lines bereiten alles für die bevorstehende Saisoneröffnung vor. Probleme für die Schifffahrt am Bodensee sehe man keine.
Die Ursachen für den niedrigen Wasserpegel
Laut LUBW-Sprecher Postel seien „sehr geringe Niederschläge der letzten Monate sowie eine unterdurchschnittliche Schneedecke und damit geringere Schneeschmelze in den Alpen“ für die niedrigen Pegel im Bodensee verantwortlich. Thomas Blank, Leiter der Abteilung Wasserwirtschaft, sagt dem „ORF Vorarlberg“, dass der Bodensee-Pegel zwar gesunken sei, aber sich noch nicht auf einen Extremwert befinde. Blank geht aber nicht davon aus, dass der Pegel bald wieder steigen wird. Aufgrund der geringen Schneelage rechnet er auch nicht damit, dass die Schneeschmelze viel Wasser bringen wird.