Der Präsident der Österreichischen Offiziersgesellschaft, Erich Cibulka, will über eine Wehrpflicht für Frauen nachdenken.

Beim Grundwehrdienst brauche es außerdem wieder eine Übungspflicht für alle Soldaten, sagte er gegenüber der „Presse“ (Mittwochsausgabe). Eine Expertenkommission des Bundesheers prüft bis Herbst, ob der aktuell sechsmonatige Grundwehrdienst reformiert werden soll.

Man könne „sehr innovativ denken und die Wehrpflicht nicht auf die männlichen Staatsbürger einschränken. Also eine Wehrpflicht für Frauen einführen“, meinte Cibulka. Diese Idee hatte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) mit Verweis auf die fehlende Gleichstellung zwischen den Geschlechtern zuletzt abgewiesen. Aktuell können Frauen einen freiwilligen Grundwehrdienst absolvieren.

Sechs Monate Grundwehrdienst ohne Übungen zu wenig

Sechs Monate Grundwehrdienst ohne Übungen sind für den Präsidenten der Offiziersgesellschaft außerdem zu wenig. Die Expertenkommission könne deshalb über ein „Österreich-Jahr“ für alle Staatsbürger nachdenken. „Der Wehrdienst wäre dann zum Beispiel auf acht Monate Grundwehrdienst und vier Monate Übungen aufgeteilt. Vier Monate Übungen würde heißen: 120 Tage. Wenn man jedes Jahr zehn Tage übt, dann hat man das in zwölf Jahren, also im Normalfall im Alter von 30 Jahren erledigt“, so Cibulka.

Er schlägt zudem vor, die Zahl der Grundwehrdiener nach dem militärischen Bedarf zu deckeln. „Dieser Topf der militärisch Notwendigen wird in einem ersten Schritt mit Freiwilligen und in einem zweiten Schritt mit den jeweils tauglichsten Nichtfreiwilligen befüllt.“ Wer keinen Wehrdienst mache, müsse Zivildienst machen.

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