Immer mehr junge Menschen erkranken an Krebs. Kate Middleton, Chadwick Boseman und Olivia Munn sind nur einige bekannte Promi-Beispiele, die das wachsende Problem ins Bewusstsein gerückt haben. Doch was steckt hinter diesem erschreckenden Anstieg?
In den letzten Jahren ist die Zahl der Krebsdiagnosen bei Menschen unter 50 Jahren deutlich gestiegen – besonders Darmkrebs, aber auch andere Krebsarten nehmen weltweit in dieser Altersgruppe zu. Studien belegen, dass sich sowohl die Diagnoseraten als auch die Todesfälle zwischen 1990 und 2019 erheblich erhöht haben. Während Krebs nach wie vor überwiegend als Alterskrankheit gilt, zeigt sich ein besorgniserregender Trend: Junge Erwachsene sind die einzige Altersgruppe, bei der das Risiko kontinuierlich steigt.
Starker Anstieg der Krebsfälle bei jungen Erwachsenen
Die Zahl der Krebserkrankungen bei Menschen unter 50 Jahren ist in den letzten 30 Jahren weltweit um alarmierende 79 Prozent gestiegen. Dies geht aus einer Untersuchung hervor, die im Fachmagazin „BMJ“ veröffentlicht wurde. Allein im Jahr 2019 verloren über eine Million Menschen unter 50 Jahren weltweit ihr Leben an Krebs. Besonders häufig betroffen sind laut der Studie früheinsetzende Krebsarten wie Brustkrebs, Lungen- und Bronchialkrebs sowie Darmkrebs.
Mögliche Ursachen für den Anstieg
Ein Grund für diesen Anstieg könnte verbesserte Früherkennung sein, doch Wissenschaftler vermuten weitere Faktoren. Mögliche Ursachen reichen von Veränderungen in der Ernährung (z. B. vermehrter Konsum von verarbeiteten Lebensmitteln, rotem Fleisch und zuckerhaltigen Getränken) über Umweltfaktoren (wie Mikroplastik in Nahrungsmitteln) bis hin zu Störungen des Mikrobioms im Darm. Auch chemische Substanzen aus Verpackungen oder Kosmetika könnten eine Rolle spielen.
Einige Fälle sind besonders rätselhaft, da junge, gesunde Menschen ohne klassische Risikofaktoren betroffen sind. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass krebsauslösende Faktoren bereits in der Kindheit oder sogar im Mutterleib eine Rolle spielen könnten.
Fortschritte in der Forschung und Therapie
Trotz des Anstiegs der Krebsfälle bei jüngeren Menschen gibt es auch positive Entwicklungen. Neue Therapien, wie Immuntherapien, zeigen vielversprechende Erfolge, insbesondere bei jüngeren Patienten, die von langfristigen Nebenwirkungen herkömmlicher Behandlungen betroffen wären. Zudem verbessern sich die Überlebensraten dank frühzeitigerer Diagnosen und personalisierter Therapieansätze kontinuierlich.
Es bleibt jedoch essenziell, die genauen Ursachen für den Anstieg der Krebsfälle bei jungen Erwachsenen weiter zu erforschen, um präventive Maßnahmen entwickeln und die Gesundheit zukünftiger Generationen schützen zu können.