Just zum den Aktionswochen gegen Gewalt an Frauen sorgt dieses Posting für Entsetzen.
Es ist wichtig, auch auf Social Media Aufmerksamkeit auf aktuelle Themen zu lenken. Denn nur wer informiert ist, kennt sich in der Welt aus.
Wirbel um Posting
Kanäle wie Instagram oder TikTok sind auf ein junges Zielpublikum ausgerichtet. Dort werden Infos gerne in einer Mischung aus (kurzen) Texten und (bunten) Grafiken oder Videos aufbereitet. So auch ein Posting auf der Insta-Seite von “Mädelsabende”, das passend vor dem 25. November, dem internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen veröffentlicht wurde.
Denkt doch an Wirtschaft
Doch statt auf mögliche Maßnahmen gegen Gewalt hinzuweisen, ist die Kernaussage, dass getötete Frauen schlecht für die Wirtschaft seien. Auf einem Slide ist zu lesen: In einer Welt ohne Gewalt gegen Frauen… könnten jährlich 18 Milliarden Euro mehr in Deutschland erwirtschaftet werden” und ähnliches. Besonders pikant: Diese Seite gehört zu “Funk” und die wiederum zur ARD und ZDF. Sender, die einen öffentlichen Bildungsauftrag haben.
Frauen sind entsetzt
Bestsellerautorin Tara-Louise Wittwer, die sich mit dem Thema Frauengewalt immer weder in ihren Büchern und sozialen Kanälen beschäftigt, ist entsetzt über den Beitrag. Sie schreibt darunter: “Thomas bitte bring mich nicht um, denk an den Arbeitsmarkt”. Die österreichische Autorin Beatrice Frasl geht es ähnlich: Falls ihr euch gefragt habt, warum Femizide schlimm sind: tote Frauen tragen nichts mehr zum BIP bei, DENKT DRÜBER NACH!!!! . Und Unternehmerin Madeleine Alizadeh schreibt darunter: “Dass da keine Entschuldigung sondern eine Rechtfertigung kam ist un-fuck!ng-fassbar.”
Andere schließen sich mit Kommentaren an:
- Ich weiß nicht, ob getötete Frauen mit ihrem Marktwert zu verrechnen, die beste Art und Weise ist, auf dieses Thema aufmerksam zu machen…
- Was die Frauen alles der Wirtschaft hätten geben können! Ferdammtnocheins! Immerhin wissen wir, dass Themen eigentlich erst ernst genommen werden, wenn man sie wirtschaftlich denkt, auch wenn’s bisweilen irgendwie entmenschlichend wirkt?
- Weniger Kosten für Arbeitsausfälle, geht es eigentlich noch?!
- ich hab mich jetzt jahrelang wirklich zurückgehalten, aber samma brennt’s eigentlich bei euch? “bitte bitte seid lieber zu frauen weil sonst können sie nicht mehr arbeiten gehen lol bitte löscht euch!!
Aktionstage gegen Gewalt an Frauen
Die 16 Tage gegen Gewalt an Frauen umfassen die Zeit zwischen dem 25. November – dem internationalen Gedenktag für alle Frauen und Mädchen, die Opfer von Gewalt wurden – und dem 10. Dezember – dem internationalen Tag der Menschenrechte. Dieser Aktionszeitraum wird weltweit genutzt, um das Ausmaß und die verschiedenen Ausprägungen von Gewalt gegen Frauen zu thematisieren und Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen als fundamentale Menschenrechtsverletzung nachhaltige Folgen für die Betroffenen selbst, aber auch für die gesamte Gesellschaft hat. (Quelle: Bundeskanzleramt)